DUISBURG (dpa-AFX) - Mit dem Verkauf von 7,9 Millionen Aktien des Pharmagroßhändlers Celesio hat Haniel wie angekündigt einen groß angelegten Schuldenabbau begonnen. Wie das Duisburger Familienunternehmen am Mittwoch mitteilte, habe es durch den Verkauf rund 100 Millionen Euro erlöst und seine Beteiligung an Celesio auf 50,01 Prozent reduziert. Haniel will seine Schulden deutlich unter 2 Milliarden Euro drücken und dazu in den nächsten 18 Monaten auch rund 13,7 Millionen Anteile an der Metro AG verkaufen, bei dem Handelskonzern aber ebenfalls größter Einzelaktionär bleiben.
Celesio-Aktien lagen kurz nach Handelsbeginn mit minus 2,4 Prozent bei 12,965 Euro. Im vorbörslichen Handel hatten die Papiere zeitweise mehr als 6 Prozent verloren, sich im Laufe des Morgens aber wieder erholt. Am Markt kam positiv an, dass das Angebot laut Haniel fünffach überzeichnet war. Das Unternehmen hatte die 7,9 Millionen Celesio-Aktien zum Stückpreis von 12,60 Euro verkauft. Metro-Papiere verloren 2,2 Prozent auf 21,655 Euro.
EXPERTEN HATTEN EINEN GRÖßEREN ANTEILSVERKAUF ERWARTET
Als Überraschung wertet DZ-Bank-Analyst Thomas Maul das geringe Volumen des Celesio-Verkaufs. 'Wir hätten erwartet, dass Haniel den Anteil deutlich unter 50 Prozent absenkt', sagte der Experte. Zuvor hatten die Duisburger 54,64 Prozent gehalten. Dass Haniel seine Kontrollmehrheit behält, zeige aber, dass sich das Familienunternehmen Mehrwert von der strategischen Neuausrichtung bei Celesio verspreche.
Fünf Jahre nach dem Aufstieg zum größten Metro-Aktionär will Haniel auch hier seine Anteile in den nächsten eineinhalb Jahren von 34,24 auf 30,01 Prozent reduzieren. Insgesamt könnte das Unternehmen durch die Aktienverkäufe etwa 300 bis 400 Millionen Euro erlösen, wird in Finanzkreisen geschätzt.
HANIEL HAT NOCH WEITERE SPARPLÄNE
Rund 150 Millionen Euro soll außerdem der Verkauf von Vermögenswerten bringen. Dem Vernehmen nach wird in der Familie Haniel zusätzlich ein Beitrag zum Schuldenabbau in Form eines Dividendeneinschnittes überlegt. Die übrigen Haniel-Geschäftsbereiche CWS-boco, ELG und Takkt sind nach Angaben von Vorstandschef Stephan Gemkow nicht Gegenstand des Maßnahmenpakets, das Haniel am Dienstag überraschend angekündigt hatte.
Haniel hatte 2007 seinen Anteil an der Metro AG unter der Regie des damaligen Haniel-Chefs Eckhard Cordes von rund 18 auf über 34 Prozent aufgestockt und dabei insgesamt rund 3 Milliarden Euro investiert. Im Jahr 2007 lag der Kurs der Metro-Stammaktie zeitweise bei über 60 Euro.
Bereits Gemkows Amtsvorgänger Jürgen Kluge hatte den Schuldenabbau zur ersten Priorität erklärt. Die Verbindlichkeiten der Haniel-Holding wurden 2011 um rund 150 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro reduziert. Hinzu kam ein Abbau von 300 Millionen Euro außerhalb der Bilanz. Der Schulden-Höchststand lag im Jahr 2007 bei über drei Milliarden Euro./mmb/enl/fbr
Celesio-Aktien lagen kurz nach Handelsbeginn mit minus 2,4 Prozent bei 12,965 Euro. Im vorbörslichen Handel hatten die Papiere zeitweise mehr als 6 Prozent verloren, sich im Laufe des Morgens aber wieder erholt. Am Markt kam positiv an, dass das Angebot laut Haniel fünffach überzeichnet war. Das Unternehmen hatte die 7,9 Millionen Celesio-Aktien zum Stückpreis von 12,60 Euro verkauft. Metro-Papiere verloren 2,2 Prozent auf 21,655 Euro.
EXPERTEN HATTEN EINEN GRÖßEREN ANTEILSVERKAUF ERWARTET
Als Überraschung wertet DZ-Bank-Analyst Thomas Maul das geringe Volumen des Celesio-Verkaufs. 'Wir hätten erwartet, dass Haniel den Anteil deutlich unter 50 Prozent absenkt', sagte der Experte. Zuvor hatten die Duisburger 54,64 Prozent gehalten. Dass Haniel seine Kontrollmehrheit behält, zeige aber, dass sich das Familienunternehmen Mehrwert von der strategischen Neuausrichtung bei Celesio verspreche.
Fünf Jahre nach dem Aufstieg zum größten Metro-Aktionär will Haniel auch hier seine Anteile in den nächsten eineinhalb Jahren von 34,24 auf 30,01 Prozent reduzieren. Insgesamt könnte das Unternehmen durch die Aktienverkäufe etwa 300 bis 400 Millionen Euro erlösen, wird in Finanzkreisen geschätzt.
HANIEL HAT NOCH WEITERE SPARPLÄNE
Rund 150 Millionen Euro soll außerdem der Verkauf von Vermögenswerten bringen. Dem Vernehmen nach wird in der Familie Haniel zusätzlich ein Beitrag zum Schuldenabbau in Form eines Dividendeneinschnittes überlegt. Die übrigen Haniel-Geschäftsbereiche CWS-boco, ELG und Takkt
Haniel hatte 2007 seinen Anteil an der Metro AG unter der Regie des damaligen Haniel-Chefs Eckhard Cordes von rund 18 auf über 34 Prozent aufgestockt und dabei insgesamt rund 3 Milliarden Euro investiert. Im Jahr 2007 lag der Kurs der Metro-Stammaktie zeitweise bei über 60 Euro.
Bereits Gemkows Amtsvorgänger Jürgen Kluge hatte den Schuldenabbau zur ersten Priorität erklärt. Die Verbindlichkeiten der Haniel-Holding wurden 2011 um rund 150 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro reduziert. Hinzu kam ein Abbau von 300 Millionen Euro außerhalb der Bilanz. Der Schulden-Höchststand lag im Jahr 2007 bei über drei Milliarden Euro./mmb/enl/fbr