DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Preiserhöhungen und eine Verbesserung der Volumenentwicklung lassen den Konsumgüterhersteller Henkel (ETR:HNKG_p) erneut optimistischer werden für das laufende Jahr. Das Management hob für das organische Wachstum und die operative Marge das untere Ende der bisher angepeilten Spanne an, wie der Konzern am Donnerstag anlässlich der Vorlage seiner Quartalszahlen in Düsseldorf mitteilte. Die Aktie der Düsseldorfer legte am Morgen kurz nach Handelsstart um 2,7 Prozent zu und stieg damit auf den höchsten Stand seit Mitte September.
Henkel erwartet jetzt ein organisches Wachstum zwischen 3,5 und 4,5 Prozent im laufenden Jahr. Bisher hatte der Konzern im schlechtesten Fall nur ein Plus von 2,5 Prozent auf dem Zettel. Die Marge für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (ber Ebit) soll jetzt bei 11,5 bis 12,5 Prozent liegen. Vorher lag das untere Ende nur bei 11 Prozent. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) soll in einer Bandbreite von 15 bis 25 Prozent wachsen. Die bisherige Spanne lag zwischen 5 und 20 Prozent. Bereits zum Halbjahr hatte der Konzern seine Prognose nach oben angepasst.
Beim Umsatzwachstum aus eigener Kraft hat Henkel im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Nominal lagen die Erlöse etwa im Rahmen der Erwartungen. Allerdings verweist Analystin Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) auch auf die Volumenrückgänge in Höhe von 5,5 Prozent innerhalb eines Jahres, die höher als erwartet ausgefallen seien - auch wenn sich die Volumenentwicklung seit dem zweiten Quartal wieder verbessert hat.
In den drei Monaten bis Ende September konnte der Konzern weiter organisch wachsen. Der Umsatz stieg aus eigener Kraft um 2,8 Prozent. "Wir haben auch im dritten Quartal trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds unseren Wachstumskurs erfolgreich fortgesetzt", erklärte Konzernchef Carsten Knobel laut Mitteilung. Nominal ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings um neun Prozent auf insgesamt 5,4 Milliarden Euro zurück. Verantwortlich für den Rückgang waren vor allem der Verkauf der Geschäftsaktivitäten in Russland im zweiten Quartal sowie negative Wechselkurseffekte.
Zum organischen Wachstum haben beide Geschäftsbereiche beigetragen, wobei die Konsumentensparte deutlich mehr zugelegt hat. In beiden Fällen war die anhaltend starke Preisentwicklung der Treiber. In der Konsumentensparte komme der Konzern zudem mit der Zusammenführung der Konsumentengeschäfte deutlich schneller voran als geplant.
Von den in einem ersten Schritt bis Ende 2024 anvisierten Netto-Einsparungen von etwa 250 Millionen Euro sollen bereits mehr als 80 Prozent bis Ende des laufenden Jahres realisiert. Das Klebstoffgeschäft habe zudem von einer Übernahme profitiert. "Wir sind auf dem richtigen Weg, um weiteres Wachstum zu generieren und unsere weltweit führenden Marktpositionen auszubauen", sagte Knobel dazu.
In beiden Unternehmensbereichen habe sich die Volumenentwicklung im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal wieder deutlich verbessert. "Damit haben sich unsere Erwartungen, die wir mit Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse gegeben haben, bestätigt - und für das kommende Quartal gehen wir von einer weiteren sequenziellen Verbesserung aus", so Knobel.