AMMAN/WASHINGTON (dpa-AFX) - Als Reaktion auf den Gaza-Krieg hat Jordanien die USA um Hilfe bei der Sicherung seiner Grenzen gefragt. "Wir haben die amerikanische Seite gebeten, das jordanische Luftverteidigungssystem mit Patriot-Raketen zu verstärken", sagte ein Sprecher der jordanischen Armee am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen. "Es ist ein teures System, das nicht mit lokalen Ressourcen bereitgestellt werden kann, daher brauchen wir einen strategischen Partner."
Das Königreich hatte zuvor bereits gewarnt, dass sich der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die umliegende Region ausweiten könnte. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs besteht die Sorge, dass vor allem proiranische Milizen aus arabischen Nachbarstaaten stärker in den Konflikt einsteigen könnten. Jordanien ist seit langem ein enger Verbündeter der USA.
Eine hochrangige Verteidigungsbeamtin sagte am Montag in Washington, sie könne keine Auskunft zu konkreten Anfragen geben. Das US-Verteidigungsministerium habe vor einigen Tagen aber die Verlegung mehrerer Systeme zur Luftverteidigung in die Region angekündigt. Man sei aktuell noch dabei festzulegen, wo genau diese "auf Grundlage der Anforderungen und des Bedrohungsumfelds" positioniert werden sollten.
Die USA hatten angesichts einer drohenden Eskalation im Nahost-Konflikt zuletzt weitere Waffensysteme ins östliche Mittelmeer verlegt, darunter eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD sowie Einheiten des schlagkräftigen Patriot-Luftabwehrsystems. Zuvor hatten die USA zur Abschreckung bereits mehrere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt, darunter die Flugzeugträger "USS Dwight D. Eisenhower" und "USS Gerald R. Ford (NYSE:F)". Auch Luftwaffengeschwader wurden bereits in die Region geschickt.