😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: 'Klimaneutral' - EU-Parlament will Werbetexte stärker einschränken

Veröffentlicht am 11.05.2023, 17:27
Aktualisiert 11.05.2023, 17:30
© Reuters.

BRÜSSEL (dpa-AFX) - "Umweltfreundlich" und "klimaneutral": Wer mit solchen Versprechen auf Produkten werben will, muss nach dem Willen des EU-Parlaments in Zukunft anhand einheitlicher Kriterien beweisen, dass sie stimmen. Zudem sollen Behauptungen zur Umweltfreundlichkeit eines ganzen Produkts, die aber nur auf einen Teil dessen zutreffen, ganz verboten werden. Es sollen auch nur noch Nachhaltigkeitssiegel zugelassen werden, die auf offiziellen Zertifizierungssystemen beruhen oder von staatlicher Seite eingeführt wurden.

Darüber hinaus soll verboten werden, dass Geräte so konstruiert sind, dass die Haltbarkeit eines Produkts eingeschränkt wird. "Wir wollen vorzeitigen Verschleiß verbieten, zum Beispiel in Bezug auf fehlende Software-Updates", teilte die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments, Anna Cavazzini (Grüne), mit. Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab sagte, es sei richtig, irreführende Aussagen über die Nachhaltigkeit von Produkten zu bekämpfen.

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, muss das Parlament noch mit den EU-Staaten die letzten Details aushandeln. Die Organisation Foodwatch befürchtet daher, dass das Verbot noch scheitern könnte. "Für Deutschland ist Marco Buschmann verantwortlich - der Justizminister verhindert bisher ein weitreichendes Verbot von Klimalügen", sagte Manuel Wiemann von Foodwatch.

"Aktuell können Produkte als klimaneutral bezeichnet werden, obwohl Hersteller lediglich Zertifikate zur Kompensation kaufen", sagte der verbraucherschutzpolitische Sprecher der Europa-SPD, René Repasi. Diese Illusionen seien klimaschädlich und würden von der Industrie teilweise schamlos ausgenutzt, um Verbrauchern Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, erklärte er.

Damit sich Kundinnen und Kunden überhaupt für reparierbare und länger haltbare Produkte entscheiden, wollen die Abgeordneten zudem ein neues Garantiezeichen einführen. Dieses soll nicht nur die Garantiezeit als solche, sondern auch die mögliche Verlängerung einer Garantie angeben. So könnten hochwertige Produkte hervorgehoben und die Unternehmen dazu bewegt werden, stärker auf Haltbarkeit zu setzen, hieß es.

Auch von Verbänden und Organisationen kam Lob für die geplante Verschärfung. "Das Maßnahmenpaket wird uns europaweit einen großen Schritt voranbringen beim Verbraucherschutz und bei der Vermeidung von Abfällen. Das wurde auch Zeit", teilte ein Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen mit. Wiemann von Foodwatch sieht den Plan, "irreführende Werbe-Slogans" wie "biologisch abbaubar" oder "klimaneutral" zu verbieten, als großen Erfolg für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Die europäische Verbraucherschutzorganisation Beuc begrüßte das Vorhaben. Aus ganz Europa gebe es Berichte von zu vielen Alltagsprodukten, die zu schnell kaputt gingen und nicht mehr zu reparieren seien. Der Ansatz des Parlaments, einige Praktiken zu verbieten, die die Lebensdauer von Produkten verkürzen, sei sowohl für den Geldbeutel von Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch angesichts begrenzter Ressourcen des Planeten sinnvoll.

Hintergrund ist ein Vorschlag der EU-Kommission. Diese hatte vor gut einem Jahr ein Paket vorgelegt, dass die sogenannte Kreislaufwirtschaft in der EU voranbringen und dazu beitragen soll, dass die EU ihre Ziele des Green Deals erfüllt. Dieser besagt, dass die Europäische Union bis 2050 klimaneutral werden soll.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.