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ROUNDUP: Morphosys leidet im dritten Quartal unter weniger Lizenzeinnahmen

Veröffentlicht am 15.11.2023, 22:12
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PLANEGG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Wirkstoffforscher Morphosys (ETR:MORG) hat im dritten Quartal einen kräftigen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Grund seien stark gesunkene Lizenzeinnahmen gewesen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am späten Mittwochabend in Planegg bei München mit. Dadurch häufte sich im Tagesgeschäft ein noch größerer Verlust an als im Vorjahr. Unterdessen naht die Veröffentlichung der Studienergebnisse zum wichtigen Hoffnungsträger Pelabresib. Die Daten zum Krebsmedikament werden jetzt bis Ende November erwartet und kommen damit noch etwas früher als gedacht. Die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel um fünf Prozent zu, hatte allerdings zuvor sieben Prozent tiefer geschlossen.

In den drei Berichtsmonaten Juli bis September sei der Erlös im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel auf 63,8 Millionen Euro zurückgegangen, vermeldete Morphosys. Im Vorjahr hatte das Unternehmen allerdings noch von einem Sondereffekt durch einen Lizenzvertrag mit dem US-Konzern Human Immunology Biosciences profitiert.

Das operative Ergebnis erreichte im abgelaufenen Quartal minus 51 Millionen Euro - ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen hier noch minus 29,3 Millionen Euro ausgewiesen. Morphosys steckt wegen hoher Forschungskosten bereits seit längerer Zeit in den roten Zahlen. Unter dem Strich sank der Fehlbetrag zuletzt aber leicht auf 119,6 Millionen Euro, vor allem weil geringere Aufwendungen im Finanzergebnis anfielen. Am Markt war mit noch schlechteren Resultaten bei Umsatz und Betriebsergebnis gerechnet worden, jedoch hatten die Analysten den Konzernverlust weitaus niedriger erwartet.

Der Vorstand um Konzernchef Jean-Paul Kress bestätigte ferner die Prognosen. Erst kürzlich hatte das Management wegen guter Geschäfte mit dem Blutkrebsmedikament Monjuvi das Umsatzziel für sein wichtigstes Produkt angehoben. Die Nettoprodukterlöse sollen demnach in diesem Jahr bei 85 bis 95 Millionen Dollar liegen.

Im Berichtszeitraum setzten die Bayern mit dem Mittel - wie bereits seit Ende Oktober bekannt - 23,4 Millionen Dollar um. Morphosys weist den Monjuvi-Produktumsatz in US-Dollar aus, da es nur die Vertriebsrechte für den dortigen Markt besitzt. Diese teilt sich der Konzern dort mit dem US-Konzern Incyte (NASDAQ:INCY).

Mehr noch als die Zahlen dürfte die Investoren am Markt jedoch die anstehende Auswertung der Studiendaten zu Pelabresib interessieren. Morphosys hatte mit der kostspieligen Übernahme des US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals im Jahr 2021 für rund 1,7 Milliarden Dollar alles auf diesen Wirkstoff gesetzt. Das Team um Unternehmenslenker Jean-Paul Kress hofft, trotz zunehmender Konkurrenz Pelabresib als Erstlinienbehandlung von Patienten mit Myeolofibrose etablieren zu können. Dabei handelt es sich um einen seltenen Blutkrebs, dessen Ursprung im Knochenmark liegt.

Der Hoffnung auf einen Durchbruch mit Pelabresib hatte Morphosys in den vergangenen beiden Jahren alles untergeordnet. Wegen der hohen Kosten wurden einige andere Forschungsprojekte abgebrochen, auch Stellen wurden gestrichen. Mit dem Rückenwind einer Zulassung soll das Unternehmen künftig wieder Gewinne schreiben.

In der aktuell zur Veröffentlichung anstehenden Studie wird das Medikament als Erstlinientherapie untersucht. Früheren Angaben von Morphosys zufolge deuten die bisherigen Ergebnisse darauf hin, dass das Medikament die bei der Krankheit fehlerhafte Bildung verschiedener Arten von weißen Blutkörperchen wieder ins Gleichgewicht bringen kann.

Der wichtigste Behandlungserfolg bemisst sich dabei an einer deutlichen Verringerung des Milzvolumens, im Fall der Morphosys-Studie sind mehr als 35 Prozent gefordert. Zudem stehen als sogenannter "sekundärer Endpunkt" der klinischen Tests die Verringerung der Symptome im Fokus. Dazu zählen etwa große Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust.

Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hatte dem Medikament bereits den "Fast-Track-Status" verliehen, womit es Aussicht auf ein beschleunigtes Zulassungsverfahren hat. Diesen Status vergibt die Behörde bei schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen, in denen ein dringender Bedarf an neuen Therapien besteht.

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