LONDON (dpa-AFX) - Im Kampf gegen massenhaft drohende Altersarmut müssen die Regierungen der Industrienationen nach Einschätzung der OECD dringend ihre Rentensysteme anpassen. Das Rentenalter müsse Schritt für Schritt weiter angehoben werden, außerdem müssten sich die Länder um sinnvolle private Vorsorgesysteme kümmern, heißt es in der am Montag in London veröffentlichten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
In den kommenden 50 Jahren werde die durchschnittliche Lebenserwartung in den Industrienationen schätzungsweise um sieben Jahre steigen, heißt es in dem Bericht. Zwar sei ein Großteil der OECD-Nationen gerade dabei, das Renteneintrittsalter anzuheben, damit halte man aber nicht Schritt mit der steigenden Lebenserwartung. Laut OECD wird das Renteneintrittsalter auf lange Sicht in der Hälfte der Länder bei 65 Jahren liegen, in 14 Ländern zwischen 67 und 69 Jahren.
'Wir brauchen entschlossenes Handeln', sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría, auch wenn dies häufig schmerzhaft und bei der Bevölkerung unbeliebt sei. 'Wir müssen die Barrieren niederreißen, die ältere Menschen davon abhalten, über das traditionelle Rentenalter hinaus zu arbeiten. Das ist absolut notwendig, um sicherzustellen, dass unsere Kinder und Enkelkinder am Ende ihres Arbeitslebens eine angemessene Rente bekommen können.' Solche Reformen könnten Volkswirtschaften in Krisenzeiten außerdem zu Wachstum verhelfen.
Eine weitere Baustelle sind dem Bericht zufolge die privaten Renten-Vorsorgesysteme einiger OECD-Mitglieder. Vor allem in Ländern, in denen die private Rentenvorsorge nicht Pflicht sei, wie etwa in Deutschland, müsse ein Großteil der Bevölkerung derzeit nach Renteneintritt mit einem dramatischen Sinken seines Einkommens rechnen, heißt es in dem Bericht. Dadurch könne die Altersarmut deutlich steigen. 'Eine spätere Verrentung und ein besserer Zugang zu privaten Pensionen sind entscheidende Schritte, um diese Rentenlücke zu schließen', schreibt die OECD.
Eine Pflicht zu privater Rentenvorsorge sei aber keinesfalls für alle Länder die richtige Lösung. Vor allem Geringverdiener könnten dadurch benachteiligt werden und die Regelung als eine Art zusätzliche Steuer empfinden. Alternativ könnten Regierungen zum Beispiel Zuschüsse einführen, die Anreize zum Sparen bieten./gür/DP/bgf
In den kommenden 50 Jahren werde die durchschnittliche Lebenserwartung in den Industrienationen schätzungsweise um sieben Jahre steigen, heißt es in dem Bericht. Zwar sei ein Großteil der OECD-Nationen gerade dabei, das Renteneintrittsalter anzuheben, damit halte man aber nicht Schritt mit der steigenden Lebenserwartung. Laut OECD wird das Renteneintrittsalter auf lange Sicht in der Hälfte der Länder bei 65 Jahren liegen, in 14 Ländern zwischen 67 und 69 Jahren.
'Wir brauchen entschlossenes Handeln', sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría, auch wenn dies häufig schmerzhaft und bei der Bevölkerung unbeliebt sei. 'Wir müssen die Barrieren niederreißen, die ältere Menschen davon abhalten, über das traditionelle Rentenalter hinaus zu arbeiten. Das ist absolut notwendig, um sicherzustellen, dass unsere Kinder und Enkelkinder am Ende ihres Arbeitslebens eine angemessene Rente bekommen können.' Solche Reformen könnten Volkswirtschaften in Krisenzeiten außerdem zu Wachstum verhelfen.
Eine weitere Baustelle sind dem Bericht zufolge die privaten Renten-Vorsorgesysteme einiger OECD-Mitglieder. Vor allem in Ländern, in denen die private Rentenvorsorge nicht Pflicht sei, wie etwa in Deutschland, müsse ein Großteil der Bevölkerung derzeit nach Renteneintritt mit einem dramatischen Sinken seines Einkommens rechnen, heißt es in dem Bericht. Dadurch könne die Altersarmut deutlich steigen. 'Eine spätere Verrentung und ein besserer Zugang zu privaten Pensionen sind entscheidende Schritte, um diese Rentenlücke zu schließen', schreibt die OECD.
Eine Pflicht zu privater Rentenvorsorge sei aber keinesfalls für alle Länder die richtige Lösung. Vor allem Geringverdiener könnten dadurch benachteiligt werden und die Regelung als eine Art zusätzliche Steuer empfinden. Alternativ könnten Regierungen zum Beispiel Zuschüsse einführen, die Anreize zum Sparen bieten./gür/DP/bgf