TOKIO (dpa-AFX) - Die privaten Banken haben den Vorschlag der Europäischen Zentralbank (EZB) für ein freiwilliges Rückkaufprogramm griechischer Staatsschulden skeptisch beurteilt. Erfahrungen zeigten, dass die Preise für solche Titel steigen könnten und so der Entlastungseffekt verpuffen würde, sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Schmitz, am Samstag in Tokio am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds.
Die Frage sei, wie schnell mögliche Verkäufer der Schuldtitel höhere Preise verlangen könnten. Entsprechend geringer wäre der Effekt. Selbst wenn Griechenland alle Schulden gestrichen würden, wäre das Problem fehlender Wettbewerbsfähigkeit nicht gelöst.
Zur Bewältigung der Schuldenkrise in Griechenland hatte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen ein Rückkaufprogramm ins Spiel gebracht. Er könne sich vorstellen, dass die griechische Regierung mit geliehenem Geld eigene Staatsanleihen zurückkauft, um so die hohe Schuldenquote zu drücken. Eine niedrigere Quote gilt als wesentliche Voraussetzung dafür, dass sich Griechenland künftig wieder über private Geldgeber finanzieren kann und ohne Hilfen der Euro-Partner auskommt. Die Bundesregierung nannte eine solche Lösung nach Angaben der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' unrealistisch.
Der Banken-Präsident lehnte Forderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab, Notenbanken und die europäische Geldpolitik im Kampf gegen die Krise stärker einzubinden. Er bekräftigte die Forderung, dass bei der angestrebten europäischen Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB alle Institute einbezogen werden sollten. Die Restrukturierung der Banken in Europa müsse vorangetrieben und notfalls müssten Kreditinstitute auch abgewickelt werden.
'Wir müssen alles dafür tun, damit in Europa keine Zombie-Banken entstehen', sagte Schmitz, der zugleich Sprecher des Vorstands der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG ist. Mit Blick auf die Hilfen der Euro-Partner für spanische Institute warnte Schmitz: 'Es darf nicht geschehen, dass eigentlich bankrotte Institute durch staatliche Alimentierung weiter künstlich am Leben gehalten werden.'
Eine auch auf EU-Ebene diskutierte Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken lehnen die deutschen Privatbanken weiter ab. 'Die Annahme, durch eine Änderung der Bankenstruktur könne ein Beitrag zu einem stabileren Finanzsystem geleistet werden, ist falsch', sagte Schmitz. 'Deutschland braucht kein wie auch immer geartetes Trennbankensystem.' Gefahren für die Finanzmarktstabilität könnten sowohl von Instituten mit einem breit aufgestellten Geschäftsmodell als auch von Spezial- und Investmentbanken ausgehen./sl/DP/zb
Die Frage sei, wie schnell mögliche Verkäufer der Schuldtitel höhere Preise verlangen könnten. Entsprechend geringer wäre der Effekt. Selbst wenn Griechenland alle Schulden gestrichen würden, wäre das Problem fehlender Wettbewerbsfähigkeit nicht gelöst.
Zur Bewältigung der Schuldenkrise in Griechenland hatte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen ein Rückkaufprogramm ins Spiel gebracht. Er könne sich vorstellen, dass die griechische Regierung mit geliehenem Geld eigene Staatsanleihen zurückkauft, um so die hohe Schuldenquote zu drücken. Eine niedrigere Quote gilt als wesentliche Voraussetzung dafür, dass sich Griechenland künftig wieder über private Geldgeber finanzieren kann und ohne Hilfen der Euro-Partner auskommt. Die Bundesregierung nannte eine solche Lösung nach Angaben der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' unrealistisch.
Der Banken-Präsident lehnte Forderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab, Notenbanken und die europäische Geldpolitik im Kampf gegen die Krise stärker einzubinden. Er bekräftigte die Forderung, dass bei der angestrebten europäischen Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB alle Institute einbezogen werden sollten. Die Restrukturierung der Banken in Europa müsse vorangetrieben und notfalls müssten Kreditinstitute auch abgewickelt werden.
'Wir müssen alles dafür tun, damit in Europa keine Zombie-Banken entstehen', sagte Schmitz, der zugleich Sprecher des Vorstands der HSBC
Eine auch auf EU-Ebene diskutierte Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken lehnen die deutschen Privatbanken weiter ab. 'Die Annahme, durch eine Änderung der Bankenstruktur könne ein Beitrag zu einem stabileren Finanzsystem geleistet werden, ist falsch', sagte Schmitz. 'Deutschland braucht kein wie auch immer geartetes Trennbankensystem.' Gefahren für die Finanzmarktstabilität könnten sowohl von Instituten mit einem breit aufgestellten Geschäftsmodell als auch von Spezial- und Investmentbanken ausgehen./sl/DP/zb