MAINZ (dpa-AFX) - Der SDax -Neuling Schott Pharma (ETR:1SXP) ist mit deutlich mehr Gewinn in das neue Geschäftsjahr 2023/24 gestartet. Die Mainzer profitierten eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge vor allem vom Ausbau ihrer Herstellungskapazitäten für margenstarke Produkte, wozu etwa neue Produktionslinien für vorfüllbare Polymerspritzen im baden-württembergischen Müllheim gehören. Der Erlös kletterte in den drei Monaten bis Ende Dezember im Jahresvergleich um drei Prozent auf 232 Millionen Euro, teilte Schott Pharma in Mainz mit. Währungsbereinigt betrug das Wachstum acht Prozent.
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte gegen Mittag um 8,6 Prozent auf 43,00 Euro zu und war damit Spitzenreiter im Nebenwerteindex SDax. Analyst James Vane-Tempest vom Investmenthaus Jefferies zufolge übertraf die Umsatzentwicklung den Analystenkonsens. Auch die operative Marge habe sich etwas besser entwickelt als erwartet.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 15 Prozent auf 73 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 45 Millionen Euro nach 38 Millionen Euro im Vorjahr.
Für das Geschäftsjahr bis Ende September rechnet der Vorstand um Schott-Pharma-Chef Andreas Reisse weiterhin auf vergleichbarer Basis mit einem Umsatzplus von neun bis elf Prozent. Davon soll ein ähnlich großer Anteil als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben wie im Vorjahr. Da hatte die operative Marge 26,6 Prozent betragen. Derweil schafft Schott Pharma neue Kapazitäten für vorfüllbare Glasspritzen in Ungarn. Zudem erweitert das Unternehmen Standorte in der Schweiz und in den USA zur Herstellung von Glasbehältnissen wie Karpulen und Fläschchen.
"Das neue Werk für Glasspritzen in Ungarn wird die weltweite Kapazität fast verdoppeln", hatte Unternehmenschef Reisse jüngst der Deutschen Presse-Agentur gesagt. "Ziel ist es, in diesem Jahr mit der Produktion dort zu starten. Wir wollen im Sommer kommerziell an den Markt gehen."
Der Mainzer Spezialglashersteller Schott hatte seine Pharma-Sparte erst Ende September an die Börse gebracht. Schott Pharma ist seit Dezember im SDax notiert. Das Unternehmen stellt unter anderem Spritzen und Ampullen für die Arzneimittel- und Biotechindustrie her.
Wer die Aktien im September beim Börsengang erworben hatte, hat mittlerweile die Hälfte mehr an Wert im Depot. Die Aktien der Pharmasparte des Spezialglasherstellers Schott waren damals für 27 Euro je Stück verkauft worden. Nach ersten Kursgewinnen waren sie im Oktober und November noch einmal kurz in etwa auf diesem Niveau zu haben, doch spätestens Ende November begann eine Rally.