BOZEN (dpa-AFX) - Bei der Parlamentswahl in Südtirol hat die regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) nach ersten Ergebnissen schwere Verluste hinnehmen müssen, bleibt aber mit Abstand stärkste Partei. Nach Auszählung von etwa der Hälfte der Stimmen lag die SVP in Italiens nördlichster Provinz am späten Sonntagabend nur noch bei 33 Prozent. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte sie noch 41,9 Prozent erhalten. Trotzdem wird die SVP in der Provinzhauptstadt Bozen - wie bereits seit 75 Jahren - weiterhin an der Regierung bleiben.
Auf den weiteren Plätzen folgen nach den ersten Ergebnissen die bislang stärkste Oppositionspartei Team K mit etwa 10,5 Prozent sowie die Grünen und die Partei Süd-Tiroler Freiheit mit jeweils etwa neun Prozent. Deutliche Zugewinne auf etwa acht Prozent gab es für die rechtsnationalistische Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die in Rom seit einem Jahr ein rechtes Dreierbündnis führt. Das vorläufige amtliche Endergebnis soll am Montag bekanntgegeben werden.
Aufgrund des Autonomiestatuts ist in Südtirol stets auch mindestens eine Partei des italienischen Bevölkerungsteils in der Regierung vertreten. Als Koalitionspartner käme neben den Fratelli d'Italia auch die rechte Lega infrage, mit der die SVP bereits in der abgelaufenen Legislaturperiode zusammenarbeitete. In Südtirol ist Deutsch ebenso wie Italienisch offizielle Amtssprache.