😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Start-ups fordern verbesserte Mitarbeiterbeteiligung

Veröffentlicht am 29.09.2022, 13:03
© Reuters

BERLIN (dpa-AFX) - Im Kampf gegen den Fachkräftemangel fordert die Gründerbranche von der Politik attraktivere Regeln zur Mitarbeiterbeteiligung. Start-ups planten trotz aller Krisen im Schnitt neun Neueinstellungen, doch die Personalsuche werde immer schwieriger, heißt es im zehnten "Deutschen Startup-Monitor", den der Bundesverband Deutsche Startups am Donnerstag in Berlin vorlegte.

Der Fachkräftemangel unter Start-ups habe sich erneut verschärft und sei für knapp 35 Prozent der Start-ups eine zentrale Herausforderung. An der Umfrage in Kooperation mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und der Universität Duisburg Essen haben sich knapp 2000 deutsche Start-ups beteiligt. In der Studie vor einem Jahr hatten fast 27 Prozent der Start-ups den Fachkräftemangel als zentrales Problem bezeichnet, 2020 waren es erst 17 Prozent gewesen.

Als Strategie gegen den Fachkräftemangel forderten 92 Prozent der Start-ups mit mehr als 25 Beschäftigten vom Gesetzgeber attraktivere Regelungen für Mitarbeiterbeteiligungen, heißt es in der Studie.

"Deutschland liegt bei den Bedingungen für Mitarbeiterbeteiligungen europaweit auf dem letzten Platz. Das ist ein gravierender Nachteil für den deutschen Start-up-Standort", sagte Verbandsgeschäftsführerin Franziska Teubert. Die Branche sei im weltweiten Wettbewerb um Talente dringend auf Mitarbeiterbeteiligungen angewiesen.

Die Mitarbeiterbeteiligung etwa über Firmenanteile kann für Beschäftigte von Start-ups lukrativ sein. Denn die Aussicht auf einen späteren Börsengang oder der Verkauf eines Start-ups an Investoren ("Exit") für viel Geld bietet Beschäftigten einen großen Anreiz.

Doch die vor einem Jahr in Kraft getretenen Regeln zur Mitarbeiterbeteiligung seien praxisuntauglich, monierte Teubert. Auch bisherige Vorschläge von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält sie für unzureichend. So drohe Beschäftigten mit Firmenanteilen weiter eine Besteuerung, auch wenn gar kein Geld für einen Exit geflossen sei. Diese Besteuerung imaginärer Einkünfte passiere beim Jobwechsel oder spätestens nach zwölf Jahren. Zudem würden größere Start-ups von den Regeln ganz ausgeschlossen. Auch eine Anhebung der jährlichen Steuerfreibeträge helfe Start-ups nicht, denn es gehe ja um einmalige Erlöse in einem Exit-Fall. Teubert forderte daher einen zweiten Anlauf, um die Bedingungen für Mitarbeiterbeteiligungen zu verbessern.

Ein weiterer Hebel in der Personalgewinnung für die Branche liegt darin, mehr Frauen zu gewinnen. So ist der Anteil der Gründerinnen laut Studie zwar von knapp 18 auf 20 Prozent gestiegen, aber damit immer noch gering. Auf Ebene der Beschäftigten lag der Frauenanteil mit 37 Prozent zwar deutlich höher, aber ebenfalls unter dem Wert in der deutschen Erwerbsbevölkerung (fast 47 Prozent).

Das liegt auch daran, dass sich Gründung und Familie nur schwer unter einen Hut bekommen lassen. Gaben untern Gründern nur 61 Prozent an, mit der Vereinbarkeit von beidem zufrieden zu sein, waren es unter Gründerinnen nur 51 Prozent. Auch ist die Arbeitsbelastung in der Branche relativ hoch: Gründerinnen und Gründer arbeiten im Schnitt 55 Stunden je Woche, heißt es im Start-up-Monitor.

Die Bundesregierung will den Standort Deutschland für Start-ups fördern, indem sie unter anderem den Zugang zu Risikokapital erleichtern will. "Das Start-up-Ökosystem ist trotz der aktuellen Krisen robust, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen", sagte Anna Christmann, die Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Start-ups.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.