Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Österreich weist russische Diplomaten aus - Wirbel um OSZE-Treffen

Veröffentlicht am 02.02.2023, 15:04
Aktualisiert 02.02.2023, 15:15
© Reuters.

WIEN (dpa-AFX) - Österreich weist vier in Wien tätige russische Diplomaten aus. Sie müssen bis zum 8. Februar das Land verlassen, wie das Außenministerium am Donnerstag mitteilte. Sie hätten mit dem Diplomatenstatus unvereinbare Handlungen durchgeführt. Nähere Angaben machte das Ministerium nicht.

Es handelt sich um zwei Diplomaten an der russischen Botschaft sowie zwei, die bei der russischen Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in Wien tätig seien. Laut Informationen der Wiener Zeitung "Die Presse" besetzen die vier hochrangige Positionen. Die österreichische Hauptstadt gilt wegen ihrer vielen internationalen Organisationen als Spionage-Hochburg.

Österreich hatte bereits im vergangenen April vier russische Diplomaten ausgewiesen. Nach mehrtägigem Zögern schloss sich Österreich damals den europäischen Sanktionsmaßnahmen gegen russische Diplomaten an.

Der Russland-Experte der Universität Innsbruck, Gerhard Mangott, brachte die Ausweisung mit einer bevorstehenden Tagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Verbindung. Da Österreich dazu mehrere russische Diplomaten einreisen lassen werde, könne man so Vorwürfe entkräften, Wien sei zu russland-freundlich, schrieb Mangott auf Twitter.

Eine Sprecherin des Außenministeriums wies diesen Zusammenhang als Unsinn zurück. "Das ist an den Haaren herbeigezogen." Österreich sei als Land, in dem die OSZE ihren Sitz habe, völkerrechtlich verpflicht, Visa (NYSE:V) zu erteilen. Die Visa-Vergabe erfolge im Einklang mit den EU-Bestimmungen, die die Einreise auch von Sanktionen betroffener Politiker, für die Teilnahme an politischen Konferenzen erlaube. Nach dem Treffen müsse die russische Delegation umgehend wieder ausreisen, hieß es.

Dies werde auch der Kern der Antwort des Ministeriums an 81 Abgeordnete aus 20 Ländern sein, die in einem offenen Brief Österreich aufgefordert hatten, die Teilnahme der russischen Delegation an der OSZE-Tagung zu verhindern. Unter den Unterzeichnern sind auch die deutschen Abgeordneten Kerstin Vieregge und Jürgen Hardt (beide CDU).

In dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, erinnern die Abgeordneten daran, dass die Sitzung ausgerechnet am Jahrestag des Einmarsches des russischen Militärs in die Ukraine stattfinde. Die Teilnahme der russischen Delegation "würde nicht nur ein positives Signal an die internationale Gemeinschaft aussenden, sondern könnte auch als Provokation empfunden werden", heißt es in dem Brief. Stattdessen müsse es der OSZE darum gehen, wie Russland für seine Kriegsverbrechen in der Ukraine verantwortlich gemacht werden könne.

Die OSZE mit Sitz in Wien ging aus der 1975 etablierten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) hervor, die die Entspannung zwischen Ost und West voranbrachte. Ihr gehören 57 Staaten aus Europa, Nordamerika und Asien an. Sie versteht sich als größte regionale Sicherheitsorganisation und galt bis zum Ukraine-Krieg als eine wichtige Plattform zwischen Ost und West.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.