Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP: Suezkanal fällt für Reedereien aus - gewaltige Umwege für Schiffe

Veröffentlicht am 18.12.2023, 14:58
Aktualisiert 18.12.2023, 15:00
© Reuters.

HAMBURG/KIEL (dpa-AFX) - Der Suezkanal als wichtige Ader des Welthandels fällt nach Angriffen von jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer für Routen großer Reedereien vorerst aus. Stattdessen fahren sie im Asien-Europa-Verkehr bis auf weiteres über das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. "Dass Reedereien den Umweg von mehr als 6000 Kilometern um Afrika in Kauf nehmen, zeugt von der außerordentlichen Gefahrenlage im Roten Meer", sagte der Welthandelsexperte Vincent Stamer vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd (ETR:HLAG) will beispielsweise bis auf weiteres die Passage durch den Suezkanal meiden. Hapag-Lloyd beschloss am Montag, "mehrere Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung" umzuleiten, wie ein Sprecher nach Beratungen eines Krisenstabes mitteilte. "Dies wird so lange geschehen, bis die Passage durch den Suezkanal und das Rote Meer für Schiffe und ihre Besatzungen wieder sicher ist." Auch der Branchenprimus MSC bekräftigte am Montag in einer Mitteilung an die Kunden, dass MSC-Schiffe den Suezkanal in Richtung Osten und Westen nicht befahren werden, bis die Passage durch das Rote Meer sicher ist. "Bereits jetzt werden einige Dienste umgeleitet und fahren stattdessen über das Kap der Guten Hoffnung."

Ausweichroute sorgt für Verzögerungen

Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.

Die Umwege dürften Lieferungen deutlich verzögern. Die Schätzungen reichen von einigen Tagen bis zu zwei Wochen. Stamer, der am IfW die weltweiten Schiffsbewegungen in Echtzeit erfasst und auswertet, geht von etwa zehn Tagen Verspätung aus. Von größeren Verwerfungen in den weltweiten Lieferketten, wie während der Coronapandemie, geht Stamer indes nicht aus.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Lange Materialknappheiten nicht erwartet

"Damals kam es wegen extrem hoher Nachfrage nach langlebigen Gütern aus Fernost und wegen weltweiten Lockdowns zu großen Lieferengpässen", so Stamer. "Diese Lage hat sich weitestgehend normalisiert. Mit Materialknappheit über mehrere Monate ist wegen des Umweges um Afrika also nicht zu rechnen." Auch Hapag-Lloyd weist daraufhin, dass damals Pandemie samt gerissener Lieferketten und der Havarie des Frachters "Ever Given" im Suezkanal zusammen kamen. "Das ist mit der jetzigen Situation nur schwer vergleichbar."

Zwar könnten Stamer zufolge die Frachtraten im Containerschiffnetzwerk wieder leicht steigen. Allerdings sind die Preise für Containertransporte auf See seit den Höchstständen während der Pandemie wieder deutlich gefallen. "Außerdem stellen die Transportkosten von Asien nach Europa auch für die günstigsten Güter nur lediglich 2 Prozent dar", so der IfW-Experte.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Am Freitag waren die Containerfrachter "Al Jasrah" von Hapag-Lloyd und die "MSC Palatium III" bei Angriffen beschädigt worden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.