🚀 ProPicks KI erreicht +34,9 % Rendite!Mehr erfahren

ROUNDUP: Thyssenkrupp-Wasserstoffgeschäft soll Umsatz mittelfristig verdoppeln

Veröffentlicht am 13.01.2022, 13:22
© Reuters.
TKAG
-

ESSEN (dpa-AFX) - Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp (4:TKAG) sieht deutliches Wachstumspotenzial in seinem Wasserstoffgeschäft. So soll sich der Umsatz mittelfristig mehr als verdoppeln. Zudem erhält der Börsenaspirant einen neuen Namen und soll künftig unter Thyssenkrupp Nucera firmieren, wie das Unternehmen am Donnerstag auf seinem Kapitalmarkttag in Essen mitteilte. Bekannt war das Geschäft mit Sitz in Dortmund bislang unter dem Namen Uhde Chlorine Engineers.

Das Management von Thyssenkrupp Nucera strebt für den Börsenkandidaten bis zum Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) einen Umsatz von rund 600 Millionen bis 700 Millionen Euro an. Im abgelaufenen Jahr waren die Erlöse um rund ein Viertel auf 319 Millionen Euro gestiegen. Per Ende Dezember konnte Nucera auf einen Auftragsbestand für "grünen" Wasserstoff von rund 900 Millionen Euro blicken. Die als Gemeinschaftsunternehmen mit der italienischen De Nora gegründete Gesellschaft entwickelt und baut Elektrolyse-Anlagen. Thyssenkrupp hält zwei Drittel an dem Geschäft, das rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa die Hälfte in Deutschland.

Thyssenkrupp präferiert derzeit einen Börsengang für das Unternehmen. Auf der Bilanzpressekonferenz im November hatte Konzernchefin Martina Merz als möglichen Zeitpunkt das Frühjahr ins Spiel gebracht. In jedem Falle würde Thyssenkrupp aber eine Mehrheit behalten, hatte sie betont. Die Bewertung für Nucera dürfte dabei in die Milliarden gehen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte von einer möglichen Bewertung von rund fünf Milliarden Euro berichtet, das "Handelsblatt" Ende des Jahres von vier bis sechs Milliarden Euro.

Die Firma baut Elektrolyse-Anlagen in industriellem Maßstab. Bei der Elektrolyse werden Ausgangsstoffe wie etwa Wasser mit Hilfe von Strom in ihre Bestandteile zerlegt, im Fall von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Ist der Strom zuvor klimaneutral etwa aus Windenergie oder Sonnenlicht erzeugt worden, spricht man von grünem Wasserstoff.

"Schon heute können wir jährlich Elektrolysezellen mit einer Gesamtleistung von einem Gigawatt liefern. Das ist erst der Anfang. Wir wollen zum Technologieführer für die Herstellung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab werden", kommentierte der Chef von Nucera, Denis Krude. Das Hochfahren der Wasserstoff-Technologie werde den Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens in den kommenden Jahren deutlich verändern, das sich selbst derzeit mit über zehn Gigawatt installierter Elektrolyse-Leistung als ein Marktführer in der Chlor-Alkali-Elektrolyse sieht.

Der Wasserstoffmarkt soll sich Erwartungen zufolge bis zum Jahr 2050 versiebenfachen, hieß es von Thyssenkrupp. Die bisher fossile Erzeugung soll dann überwiegend auf grünen Wasserstoff umgestellt werden, so die Überzeugung.

Studien zufolge sollen dann 60 bis 80 Prozent davon klimaneutral erzeugt werden. Die zusätzliche Nachfrage werde "in erheblichem Umfang" aus neuen Anwendungen kommen, etwa Stromerzeugung und -speicherung, Gebäudeheizung und Stromversorgung, Verkehr sowie industrielle Energie und Rohstoffe.

Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der geplanten Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes in Industrie und Energiewirtschaft. Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag zehn Gigawatt im Jahr 2030 als Ziel formuliert.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.