😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Verdi und Hafenbetriebe setzen Tarifgespräche fort - Ausgang offen

Veröffentlicht am 22.08.2022, 16:15
© Reuters.

BREMEN (dpa-AFX) - Im festgefahrenen Tarifkonflikt um die Löhne von Hafenarbeitern haben die Gewerkschaft Verdi und die Seehafenbetriebe ihre Gespräche wieder aufgenommen. Beide Seiten trafen sich am Montag in Bremen zu ihrer zehnten Verhandlungsrunde. Ein Ergebnis noch am selben Tag galt als unwahrscheinlich, eine Nachtsitzung als möglich. Mit einer Bewertung des Verhandlungsstandes in der Tarifkommission der Gewerkschaft ist erst am Dienstag zu rechnen. Sollten die Tarifparteien wieder ohne Einigung auseinandergehen, ist ein erneuter Ausstand in den großen Nordseehäfen möglich. Zuletzt hatte Verdi dort Mitte Juli den Güter- und Containerumschlag weitgehend lahmgelegt.

Beide Seiten hatten zuvor ihren Einigungswillen bekundet, lagen in der Einschätzung des Verhandlungsstandes aber auseinander. Während der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) nach der neunten Runde vor knapp zwei Wochen von Annäherungen sprach, hatte sich Verdi-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth "enttäuscht über die geringe Annäherung" geäußert und vom ZDS ein abermals verbessertes Angebot verlangt. Es liege nun an den Arbeitgebern, ob es zu einem Verhandlungsergebnis komme.

In dem festgefahrenen Streit beharrt Verdi angesichts der hohen Inflation auf einer Sicherung der Reallöhne für alle Beschäftigten über die gesamte Laufzeit eines Tarifabschlusses. Während Verdi einen 12-monatigen Tarifvertrag favorisiert, streben die Arbeitgeber mit einem zuletzt als "final" bezeichneten Angebot eine Laufzeit von 24 Monaten an.

Im Kern dreht sich der Konflikt nun darum, nach welchen Kriterien und mit welchen Mechanismen ein Abschluss im zweiten Laufzeitjahr nachträglich angepasst oder sogar gekündigt werden kann, wenn die Inflation hoch bleibt. Nach Verdi-Angaben hatten die Arbeitgeber in der vorigen Verhandlungsrunde "ein Modell vorgelegt, das das Risiko für mögliche Preissteigerungen im zweiten Jahr zu 30 Prozent auf die Beschäftigten verlagert".

In einem Flugblatt an die Beschäftigten bezeichnete die Tarifkommission die zehnte Runde als "vorerst die letzte Möglichkeit, ohne weitere Maßnahmen zu einem Tarifabschluss zu kommen". In einem arbeitsgerichtlichen Vergleich hatten beide Seiden vereinbart, dass bis zum Abschluss des Verhandlungstermins zu keinem weiteren Arbeitskampf aufgerufen wird.

Die Gewerkschaft war mit einem Forderungspaket in die Verhandlungen gegangen, das nach Verdi-Angaben in der Spitze Lohnerhöhungen von bis zu 14 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bedeutet hätte. Der ZDS taxiert sein Angebot bei 24 Monaten Laufzeit mit einem Plus von 12,5 Prozent für die Beschäftigten in Containerbetrieben und 9,6 Prozent für Mitarbeiter in konventionellen Betrieben. Für "Beschäftigungssicherungsbetriebe" mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einem Sanierungstarifvertrag beziffert der ZDS das Angebot mit 5,5 Prozent.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.