PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Start in die zweite Jahreshälfte haben Europas Börsen am Montag an ihren jüngsten Stabilisierungsversuch angeknüpft. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,47 Prozent auf 4256,51 Punkte, womit er seine moderaten Freitagsgewinne ausbaute.
Der französische Cac 40 gewann am Montag 0,45 Prozent auf 7143,69 Punkte. Der britische FTSE 100 stieg um 0,23 Prozent auf 7273,79 Zähler.
Die vergangene Woche hatte sich für Europas Börsen als schwächste seit dem März erwiesen. Die Angst vor steigenden Zinsen in den USA hatte die Kurse nach einem starken ersten Halbjahr unter Druck gesetzt. Börsianer sprachen von einer "Schock-Woche".
Am Montag kamen schwache Wirtschaftsdaten aus China als weiterer Belastungsfaktor hinzu. Viele Marktkenner fragen sich deshalb, ob das im ersten Halbjahr starke Wachstumstempo an den Märkten noch weiter zu halten ist. "Mit der in der nächsten Woche beginnenden Gewinnsaison wächst die Nervosität, dass die zweite Jahreshälfte sehr viel schwieriger werden dürfte", schrieb Börsenbeobachter Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets (LON:CMCX) UK.
In dieser Woche steht den Markteilnehmern zur Wochenmitte zudem ein weiterer Stresstest mit den Inflationsdaten aus den USA bevor. Diese Daten könnten darüber entscheiden, wie lange der geldpolitische Druck der US-Notenbank weiter anhalten könnte, sagte Marktanalystin Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown.
Vor diesem Hintergrund hielten sich zum Wochenstart viele Marktteilnehmer unter anderem von den konjunktursensiblen Rohstoffwerten fern. Auf diese schlugen die Sorgen um Chinas Wirtschaft und die Nachfrage von dort durch.
Bei den Einzelwerten eroberten Bayer-Aktien mit 1,59 Prozent Kursplus den Spitzenplatz im EuroStoxx 50. Hier wirkten die Aufspaltungsfantasien weiter nach, die ein Bericht der "Platow Börse" bereits vor dem Wochenende ausgelöst hatte.
In Paris sanken die Papiere des Einzelhändlers Casino um 3,7 Prozent. Dort sorgten sich Anleger weiter um die hohen Schulden des angeschlagenen Einzelhändlers.
An der Spitze des französischen Leitindexes gewannen die Anteilscheine von Safran (EPA:SAF) 1,5 Prozent. Analysten hatten sich vor den anstehenden Halbjahreszahlen des Triebwerksbauers optimistisch geäußert. Das Geschäft mit der zivilen Luftfahrt sollte weiterhin solide verlaufen sein, schrieb etwa die Expertin Chloe Lemarie von Jefferies.