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ROUNDUP/Finanzreform: Spanien führt 'Bad Banks' ein

Veröffentlicht am 11.05.2012, 15:38
Aktualisiert 11.05.2012, 15:40
MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Euro-Sorgenkind Spanien führt zur Sanierung seines Finanzsystems 'Bad Banks' ein - zudem muss die Kreditwirtschaft ihre Risikopuffer deutlich erhöhen. Um sich vor weiteren Ausfällen von Immobilienkrediten zu schützen, müssen die Institute zusätzliche 30 Milliarden Euro zurücklegen, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Freitag in Madrid.

An den Finanzmärkten wurden die Pläne negativ aufgenomamen. Während spanische Staatsanleihen vor allem in den kurzen Laufzeiten unter Druck gerieten, erhielten sichere Anlagen wie deutschen Staatspapiere Zulauf. Auch der Euro gab nach.

Bei den sogenannten Bad Banks handelt es sich um Auffanggesellschaften, denen die Banken ihre zweifelhaften Immobilienkredite übertragen sollen. Eine am Freitag von der Regierung verabschiedete Bankenreform verpflichtet alle Geldinstitute des Landes dazu, solche Gesellschaften zu gründen.

Deren Aufgabe soll allein darin bestehen, die Immobilien auf den Markt zu bringen, die den Banken aufgrund von Kreditausfällen übertragen wurden, teilte de Guindos mit. Außerdem müssten die Banken künftig auch ihre als unproblematisch geltenden Kredite mit höheren Rücklagen absichern als bisher.

Die Banken müssen die Rückstellungen auf Immobilienkredite im Schnitt von sieben auf 30 Prozent anheben. Einer Studie der Citigroup zufolge sitzen die spanischen Geldhäuser auf Krediten von rund einer Billion Euro, die am maroden Immobiliensektor hängen. Wie viel davon faul und damit Ausfall bedroht sind, kann kaum eingeschätzt werden. Das macht die Finanzmärkte nervös. Die EU-Kommission drängt Spanien, sich externe Expertise zu holen, um das Ausmaß des Problems zu klären.

Darüber hinaus gibt Spanien dem Druck der EU nach und holt externe Berater ins Land, um auszuloten, wie kritisch die Lage im Finanzsektor ist. Zwei Prüfungsgesellschaften sollen angeheuert werden und die Bücher der Kreditwirtschaft unter die Lupe nehmen.

Nachdem am Mittwochabend bereits der spanische Sparkassenriese Bankia verstaatlicht wurde, hatte Premierminister Mariano Rajoy für den heutigen Freitag eine große Bankenreform angekündigt. Für einen wirklichen Befreiungsschlag dürften aber Summen erforderlich sein, die aus dem Staatshaushalt nicht gestemmt werden können. Viele Experten gehen davon aus, dass Madrid früher oder später internationale Hilfe suchen muss, um das Problem in den Griff zu bekommen./hk/hbr/bgf

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