😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Gewerkschaft: Karstadt stellt alle Filialen auf den Prüfstand

Veröffentlicht am 07.11.2014, 14:04
Aktualisiert 07.11.2014, 14:06
ROUNDUP/Gewerkschaft: Karstadt stellt alle Filialen auf den Prüfstand

n ESSEN (dpa-AFX) - Beim krisengeplagten Warenhauskonzern Karstadt befürchtet der Betriebsrat noch schärfere Einsparungen. Die Unternehmensleitung habe angekündigt, neben der bekannten Schließung von sechs Standorten jetzt alle Filialen auf den Prüfstand zu stellen, teilte der Gesamtbetriebsrat den rund 17 000 Beschäftigten in einem Flugblatt mit. Nach Rechnung des Gesamtbetriebsrates sollen Personalkosten im Volumen von 1950 Vollzeitstellen gestrichen werden. "Unter Berücksichtigung der Teilzeitquote wären das circa 3000 Mitarbeiter", heißt es in dem Flugblatt.

Dies sei kein Sanierungsprogramm, sondern ein "Frontalangriff auf alle Beschäftigten", erklärte der Gesamtbetriebsrat. Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi kündigten Widerstand gegen das "Paket an Grausamkeiten" an. Das Unternehmen nahm zunächst keine Stellung zu dem Flugblatt, über das zuvor auch das "Handelsblatt" berichtet hatte.

Kommenden Mittwoch (12.11.) sind Verhandlungen zwischen Gesamtbetriebsrat und Unternehmen geplant, am Montag (17.11.) verhandelt der Konzern mit Verdi über mögliche Kürzungen tariflicher Leistungen. Nach dem Flugblatt plant das Unternehmen, die Arbeitszeit von durchschnittlich 37,5 auf 40 Stunden pro Woche zu erhöhen. "Mit uns gibt es keine Arbeitszeitverlängerung und keinen Abbau von Sonderzahlungen", sagte ein Verdi-Sprecher.

Der neue Karstadt-Chef Stephan Fanderl hatte unmittelbar nach seiner Ernennung vor rund zwei Wochen bereits die Schließung von insgesamt sechs Standorten in Stuttgart, Hamburg-Billstadt, Göttingen und Köln sowie zwei Schnäppchen-Centern in Paderborn und Frankfurt/Oder angekündigt. Davon seien 331 Mitarbeiter direkt betroffen, heißt es in dem Flugblatt.

Für die Karstadt-Beschäftigten gilt bereits seit 2013 eine bis 2015 befristete "Tarifpause". Die Aussetzung von Tariferhöhungen solle nun "über einen langen Zeitraum" verlängert werden, so der Gesamtbetriebsrat. Außerdem seien Einsparungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld, mehr Teilzeitbeschäftigung, noch flexiblere Arbeitszeiten und die Einführung von Selbstbedienungszonen für die Kunden geplant.

Der neue Karstadt-Chef Stephan Fanderl will bereits bis Mitte 2015 bei den defizitären Warenhäuser die Wende schaffen, wie er Ende Oktober in einem Brief an die Mitarbeiter geschrieben hat. "Es gibt weitere Filialen, die defizitär sind und bei denen wir hart daran arbeiten müssen, sie zu drehen. Aber bei allem was wir tun - unsere Zeit ist knapp: Wir werden den Turnaround aller defizitären Filialen bis Mitte 2015 geschafft oder Lösungen für die Standorte gefunden haben, an denen uns dies nicht gelungen ist", hatte Fanderl schon in diesem Brief geschrieben.

Die Warenhauskette hat nach früheren eigenen Angaben auch im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 rote Zahlen geschrieben. Gleichzeitig gingen die Umsätze zurück. Das Unternehmen habe seit der Insolvenz im Jahr 2009 fast 30 Prozent seiner Kundschaft im Alter zwischen 35 und 50 Jahren sowie bei den über 55-Jährigen verloren, klagte Fanderl. Mehr als jede vierte Filiale verdiene kein Geld. Einige seien sogar "dunkelrot". Fanderl gibt sich drei Jahre Zeit, um wieder auf ein akzeptables Ergebnisniveau zu kommen.P/fbr

nn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.