😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Tarifkonflikt bei der Bahn: Reaktion der Gewerkschaft erwartet

Veröffentlicht am 30.05.2023, 06:20
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Bei den Verhandlungen in Fulda hat die Deutsche Bahn ein neues Tarifangebot vorgelegt - am Dienstag wird nun die Reaktion der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darauf erwartet. Die Bahn hatte der Gewerkschaft bis einschließlich Dienstagabend Zeit für die Rückmeldung gegeben. Die Gewerkschaft bestätigte der dpa am Montagabend, dass sie am Dienstag entscheiden wird. Erwartet wird, dass die Delegationen beider Seiten in den nächsten Tagen zu neuen Gesprächen zusammenkommen werden. Die EVG hatte vergangenen Donnerstag bereits kurz nach Erhalt des Angebots mitgeteilt, dass sie zügig weiterverhandeln will.

Das neue DB-Angebot für gut 180 000 Beschäftigte sieht zwölf Prozent mehr Geld für die unteren, zehn Prozent mehr für die mittleren und acht Prozent mehr für die oberen Einkommensgruppen vor. Die Erhöhungen sollen in zwei Stufen erfolgen, die erste im Dezember 2023. Außerdem bietet die DB die Zahlung von 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie an - 1450 Euro voraussichtlich im Juli, weitere 1400 Euro im November. Die Laufzeit liegt im Angebot bei 24 Monaten.

Mit dem Angebot ist die Bahn der Gewerkschaft einen Schritt entgegen gekommen, gemessen an der bisherigen Verhandlungsposition dürfte die damit aber noch nicht zufrieden sein. Grundsätzlich fordert die EVG mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder 12 Prozent mehr bei den oberen Einkommensgruppen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll nach Gewerkschaftsvorstellung bei zwölf Monaten liegen. Von diesen Forderungen ist das DB-Angebot letztlich noch weit entfernt.

Daher ist nicht ausgeschlossen, dass die Gewerkschaft zunächst noch mal an den Verhandlungstisch kommt, in den nächsten Wochen aber auch erneut mit einem Warnstreik ihren Forderungen Nachdruck verleihen könnte. Sie befindet sich dabei in einer komplizierten Gemengelage, die über das reine Tarifergebnis hinausgeht.

Auch die Mitgliederentwicklung spielt für Gewerkschaften während der Tarifverhandlungen eine große Rolle - und bei einer streikenden Gewerkschaft steigen in der Regel die Mitgliederzahlen deutlich. Bisher hat die EVG im laufenden Tarifkonflikt zweimal zum Warnstreik aufgerufen, ein dritter und besonders langer Warnstreik wurde nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der DB kurzfristig abgesagt.

Die EVG steht zudem in Konkurrenz zur Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), deren Tarifverträge bei der Deutschen Bahn zwar nur für gut 8000 Beschäftigte Anwendung finden, die aber durch ihr hartes Auftreten in Tarifverhandlungen bekannt ist und so ebenfalls um Mitglieder und Einfluss wirbt. Die GDL will am 5. Juni mitteilen, mit welchen Forderungen sie im Herbst in die Tarifgespräche mit der DB zieht. Gut möglich, dass die EVG die Ansage der Konkurrenz vor einem eigenen Abschluss noch abwarten will.

Der Tarifkonflikt zwischen der DB und der EVG dauert seit Ende Februar an. Zu Beginn verliefen die Gespräche sehr stockend, die vierte Verhandlungsrunde vergangene Woche in Fulda wurde von beiden Seiten aber zumindest als konstruktiv bewertet.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.