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ROUNDUP/Weidmann: Inflation in Deutschland steigt nur geringfügig

Veröffentlicht am 13.05.2012, 14:59
BERLIN (dpa-AFX) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat eine möglicherweise überdurchschnittliche Inflation in Deutschland in den kommenden Jahren eingeräumt. 'Wir sprechen hier nicht von dramatischen Veränderungen. Aus unseren Prognosen ergibt sich, dass sich Abweichungen vom Durchschnitt im Nachkommabereich bewegen werden', sagte er der 'Welt am Sonntag'. Es sei aber normal, wenn die Teuerungsraten hierzulande auch mal über dem Schnitt des Euroraums lägen.

Die Bundesbank hatte in einer Stellungnahme für eine Anhörung im Finanzausschuss des Bundestags darauf hingewiesen, dass das Preisniveau in Deutschland im europäischen Vergleich eher überdurchschnittlich anziehen könnte. Dies gab in der vergangenen Woche Anlass zu Spekulationen über einen Kurswechsel der Bundesbank. Weidmann hatte daraufhin in Interviews betonte, die Notenbank werde den Euro nicht aufweichen. Solche Zuspitzungen seien 'Unfug'.

Ökonomen pflichten Weidmann bei, rechnen allerdings zum Teil mit einer deutlich höheren Teuerung. Der Chefvolkswirt der Deka-Bank, Ulrich Kater, sagte der Zeitung 'Die Welt' (Samstag): 'An den Kapitalmärkten glaubt niemand, dass die Bundesbank eine wirkliche Kursänderung in einer Randbemerkung in einer Bundestagsanhörung versteckt hätte.'

Die Europäische Zentralbank (EZB), deren Geldpolitik Weidmann mitbestimmt, hat das Ziel, die Inflation im Euroraum nahe bei zwei Prozent zu halten. Ein solcher Wert bedeutet der Definition zufolge Preisstabilität. Allerdings kann die Teuerungsrate in einzelnen Staaten darunter und in anderen darüber liegen.

In Deutschland gibt es traditionell Ängste vor einer erhöhten Inflation, in anderen europäischen Ländern gelten Teuerungsraten von drei oder vier Prozent nicht als dramatisch. Im April zogen die Preise hierzulande im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent an.

Vor allem aus dem angelsächsischen Raum war die Bundesbank aufgefordert worden, öffentlich ihre Vorbehalte gegenüber einer etwas höheren Teuerung in Deutschland aufzugeben. Damit die Euro-Krisenländer wieder wettbewerbsfähig werden, müssten die Löhne und das Preisniveau in diesen Staaten sinken und in Deutschland stärker als in der Vergangenheit ansteigen, forderte etwa jüngst ein Kommentator des britischen Wirtschaftsmagazins 'The Economist'.

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, sagte der 'Welt' zu den Finanzausschuss-Bemerkungen der Bundesbank: 'Die Aussagen sind im Grunde banal: Innerhalb einer Währungsunion gibt es immer Länder, die unterhalb oder über der durchschnittlichen Inflationsrate liegen.' Deutschland werde in den kommenden Jahren tatsächlich erstmals höhere Inflationsraten bekommen. 'Anders geht es nicht, wenn die Peripherieländer die Krise in den Griff bekommen wollen.' Er halte sogar Raten von vier bis fünf Prozent für möglich.

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sagte dem 'Spiegel', die Deutschen müssten sich nicht vor einer höheren Inflation fürchten. 'Zu Bundesbank-Zeiten lag der durchschnittliche Kaufkraftverlust bei 2,7 Prozent pro Jahr. Davon sind wir noch weit entfernt.' Und selbst wenn die Raten um mehr als drei Prozent stiegen, wäre das 'kein Untergang'./mi/DP/he

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