KREUTH (dpa-AFX) - Im Gegensatz zu früheren scharfen CSU-Tönen gegen das finanzschwache Griechenland äußert sich Parteichef Horst Seehofer zurückhaltend zur derzeitigen Frage nach einem Austritt Athens aus der Eurozone. Griechenland sei mitten im Wahlkampf und die Verhältnisse seien relativ knapp - "aus diesem Grund empfehle ich jetzt während des Wahlkampfes Klugheit", sagte Seehofer am Mittwoch im bayerischen Wildbad Kreuth, ohne näher darauf einzugehen.
Der großen Koalition wurde zuletzt Einmischung in den Wahlkampf vorgeworfen, weil es Medien zufolge Überlegungen in der Bundesregierung über einen Euro-Austritt Griechenlands gab. Seehofer sagte, die CSU sei immer dafür eingetreten, dass Hilfen zur Stabilisierung des Euro verbunden werden müssten mit Reformen der betroffenen Länder zur Überwindung ihrer nationalen Schuldenkrise. "Ich gehe davon aus, dass Griechenland sich weiter daran hält", sagte Seehofer. 2012 hatte der damalige CSU-Generalsekretär und heutige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt für den Austritt Griechenlands aus der Währungsunion plädiert.