COLOMBO (dpa-AFX) - Das Krisenland Sri Lanka ist einen Schritt weiter bei seinem Plan zur Bewältigung seiner schweren Schuldenkrise: Das Parlament hat einer Umstrukturierung eines Teils der Staatsschulden zugestimmt. 122 Abgeordnete stimmten am Samstag für, 62 gegen das Vorhaben. Demnach müssen Besitzer von Staatsanleihen der sri-lankischen Zentralbank diese abtreten, später können sie diese wieder erwerben - allerdings zu niedrigeren Zinsen.
Den Inselstaat südlich von Indien mit rund 22 Millionen Einwohnern plagen große Geldsorgen. Das Land war im Vorjahr in die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten gerutscht. Massenproteste führten im vergangenen Sommer zur Flucht von Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland und zu seinem Rücktritt.
Inzwischen hat sich das Land auf ein Kreditprogramm mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über rund drei Milliarden Dollar geeinigt. Aber die Krise dauert an. Die jetzt beschlossene Umschuldung ist wichtig im Zusammenhang mit dem IWF-Programm und den Gesprächen mit internationalen Gläubigern wie China, Japan und Indien zwecks Umstrukturierung der milliardenschweren Schulden.