PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs linkes Traditionsblatt "Libération", von dem Philosophen Jean-Paul Sartre gegründet, steht vor dem größten Stellenabbau seiner Geschichte. 93 der insgesamt 250 Stellen sollen wegfallen, die Zahl der Journalisten dabei um 50 auf 130 verringert werden. Außerdem ist es das Ziel der "Libé"-Leitung, die Organisation des Blattes zu straffen und dabei vor allem Druckbereich und Online zusammenzulegen. Eine Multimedia-Gruppe soll damit entstehen.
"Die Entscheidung ist unvermeidbar, um die Zeitung zu retten", begründete Direktor Laurent Joffrin die Einschnitte. Die Redaktion des Blattes hatte mitgeteilt, dass ihr Erzeugnis Tag für Tag 22 000 Euro Verlust macht. Die Produktion müsse rationalisiert werden.
Das linke Blatt stand bereits mehrfach vor dem Aus und soll jetzt mit der versuchten Kehrtwende bereits im nächsten Jahr wieder rentabel sein. Wer neue Arbeitsverträge ablehnt, der soll entlassen werden. Außerdem muss die Redaktion im ersten Halbjahr 2015 aus dem teuren Zentrum der französischen Hauptstadt in eine Pariser Vorstadt ziehen.br