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Studie: Dax-Unternehmen gehören mehrheitlich Auslandsinvestoren

Veröffentlicht am 01.05.2012, 11:18
Aktualisiert 01.05.2012, 11:20
STUTTGART/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Dax -Konzerne gehören inzwischen überwiegend Investoren aus dem Ausland. Das geht aus einer Studie zur Anlegerstruktur bei den 30 Börsenschwergewichten hervor, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young erstellte und die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Demnach befinden sich mindestens 54 Prozent aller von den Dax-Konzernen ausgegebenen Aktien in ausländischem Eigentum. Nur 42 Prozent entfallen noch auf das Inland. Die Differenz von 4 Prozent ist nicht zuzuordnen - an den ausländischen Mehrheitsverhältnissen ändert das aber nichts, sie könnten allenfalls noch größer ausfallen.

Innerhalb der Einzelwerte ergibt sich ein unterschiedliches Bild. So reicht der Auslandsanteil von lediglich 21 Prozent beim Münchner Lkw-Hersteller MAN bis hin zu 81 Prozent bei der Deutschen Börse. Der Lastwagenbauer gehört inzwischen mehrheitlich dem Volkswagen -Konzern.

Ein Ausreißer nach oben ist der Pharma- und Chemiekonzern Merck, der mit 88 Prozent Auslandsanteil die Rangliste anführt. Dort wurde für die Berechnung jedoch nur das in Aktien eingeteilte Grundkapital betrachtet - nicht der von der E. Merck KG gehaltene Anteil von etwa 70 Prozent am Gesamtkapital. Auch andere Feinheiten der jeweiligen Aktionärsstrukturen berücksichtigt die Studie nicht. So haben etwa die Autobauer BMW und VW mit der Familie Quandt beziehungsweise dem Land Niedersachsen und der Porsche /Piëch-Familie Ankerinvestoren, die für ein langfristiges Engagement stehen, was eindeutig Sicherheit gibt.

Beim Stuttgarter Autobauer Daimler dagegen fehlt solcher Rückhalt, weswegen sich die Schwaben gerade aktuell wieder mit Spekulationen zu ihrer Aktionärsstruktur herumschlagen. Laut Medienberichten will sich der größte Einzelinvestor Abu Dhabi von seinem rund 9 Prozent starken Daimler-Paket trennen. Da dann ein großer Ankerinvestor fehlen würde, wird schon die Gefahr einer feindlichen Übernahme diskutiert, die Daimler drohen könnte, sollte sich künftig kein neuer starker Partner finden und der Aktienkurs in schwierigen Zeiten bedenklich sinken.

Laut Studie liegt das Verhältnis bei Daimler über dem Schnitt der Dax-Werte: Der Aktienbestand entfällt zu 67 Prozent aufs Ausland. Besonders 'deutsch' dagegen sind neben MAN die Deutsche Lufthansa (69 Prozent) und die Deutsche Telekom (58 Prozent). Auch die Wertpapiere der Deutschen Bank sind mit 52 Prozent mehrheitlich noch in Händen von Anlegern mit Sitz im Heimatland.

Die Autoren der Studie schreiben: 'Im Vergleich zum Jahr 2005 hat sich die Bedeutung ausländischer Investoren deutlich erhöht: 2005 waren nur 40 Prozent der Anteile in ausländischen Händen.' So befänden sich nun aktuell 17 Unternehmen mindestens zur Hälfte in ausländischem Besitz. Bei HeidelbergCement , Linde und Bayer sei der Anteil des ausländischen Aktienbesitzes am stärksten gewachsen.

Bei den ausgegebenen Aktien - egal ob nun in aus- oder inländischem Besitz - dominiert die Gruppe der institutionellen Investoren, zu denen etwa Pensions- und Investmentfonds gehören. Sie halten 62 Prozent der Anteilsscheine. Privatanleger kommen nur auf 12 Prozent.

Die Macher der Studie verweisen auch auf konkrete Beispiele für ausländische Anleger mit besonders großem Engagement im Dax. So halte die US-amerikanische Investmentgesellschaft BlackRock Beteiligungen von zumeist mehr als 3 Prozent an der Mehrzahl der Dax-Unternehmen. Dies liegt vor allem daran, dass zu BlackRock der Indexfonds-Anbieter iShares gehört, der unter anderem auch den Dax 1:1 abbildet. Eine wichtige Rolle spielen zudem Staatsfonds: Die Kuwait Investment Authority besitzt 6,9 Prozent der Daimler-Aktien, die Qatar Holding LLC verfügt über 16,4 Prozent der VW-Anteile.

Nach Einschätzung von Thomas Harms, Partner bei Ernst & Young, belegt die Studie die wachsende Attraktivität der Dax-Unternehmen auch für Investoren mit globaler Ausrichtung. 'Sorge vor einem zu großen Einfluss ausländischer Investoren - gar einem Ausverkauf deutscher Konzerne - muss niemand haben', sagte Harms der dpa. 'Die Globalisierung ist schließlich keine Einbahnstraße: In dem Maß, in dem deutsche Unternehmen auf ausländischen Märkten aktiv sind und dort investieren, zeigen auch ausländische Investoren zunehmend Interesse an einer Beteiligung an deutschen Top-Konzernen.' Dieser Trend zeige nur die immer stärkere Verflechtung der Weltwirtschaft./loh/DP/stb

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