FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Banken in der Eurozone stehen einer Studie zufolge vor einem Dilemma: Zwischen Kreditzusagen und den eigenen Einlagen klaffe derzeit eine Lücke von mehr als einer Billion Euro, berichtete die Beratungsgesellschaft McKinsey am Mittwoch. Inklusive der geplanten neuen Regeln für Banken belaufe sich der Fehlbetrag sogar auf 1,2 Billionen Euro und könne angesichts der schwachen Wirtschaftsaussichten bis 2018 um weitere 200 Milliarden wachsen.
Während die Probleme in Südeuropa besonders groß sind, haben deutsche Institute wegen der hohen Spareinlagen einen Liquiditätsüberschuss von 17 Milliarden Euro. Als Folge der Finanzierungslage könnten Banken ihre Kreditvergabe künftig einschränken. Kurzfristig sehen McKinsey-Experten wegen der großzügigen EZB-Politik keine Engpässe und auch mittelfristig könnten die Banken die Probleme in den Griff bekommen.
In absoluten Zahlen betrachtet sind die Lücken in Frankreich besonders groß. Dort fehlen der Studie zufolge 433 Milliarden Euro, in Italien sind es 347 Milliarden und in Spanien 195 Milliarden. Im Vergleich zur gesamten Größe der Banken in den drei Ländern hält McKinsey dies aber noch für relativ beherrschbar. So liegt die Finanzierungslücke in diesen drei Ländern gemessen an den Bilanzsummen der Institute unter 10 Prozent. Dagegen fehlen griechischen Banken 21 Prozent, slowenischen 19 Prozent und irischen 11 Prozent der Bilanzsumme.
Auf den Sonnenseite stehen neben den Banken in Deutschland auch Institute aus den Niederlanden, Finnland und der Slowakei. Sie haben einen Finanzierungsüberhang und stehen vor der Herausforderung, dieses Geld gut zu investieren.
Als Grund für die Finanzierungslücke in den meisten europäischen Ländern nennt McKinsey vor allem den Einbruch bei unbesicherten Anleihen von Banken. Lag das jährlich Emissionsvolumen 2007 noch bei 660 Milliarden Euro, waren es zuletzt nur noch 320 bis 350 Milliarden.
Zudem machen die strengeren Regeln den Instituten zu schaffen. So ist geplant, dass langfristige Kredite künftig auch langfristig gegenfinanziert werden müssen. Das soll die Banken stabiler machen, gefährdet der Studie nach aber ihre Rolle als wichtigster Finanzierer der Wirtschaft in Europa. Derzeit sind rund 60 Prozent des Fremdkapitals bei Unternehmen Bankkredite, schätzen die Experten.
Zur Lösung des Problems brauche es strukturelle Veränderungen. Banken müssten sich stärker um langfristige Finanzierungen kümmern. Zudem werde sich der Kreditmarkt verschieben. Gerade Großunternehmen mit einer hohen Bonität dürften sich künftig stärker selbst über Anleihen als über Bankkredite refinanzieren./enl/zb/kja
Während die Probleme in Südeuropa besonders groß sind, haben deutsche Institute wegen der hohen Spareinlagen einen Liquiditätsüberschuss von 17 Milliarden Euro. Als Folge der Finanzierungslage könnten Banken ihre Kreditvergabe künftig einschränken. Kurzfristig sehen McKinsey-Experten wegen der großzügigen EZB-Politik keine Engpässe und auch mittelfristig könnten die Banken die Probleme in den Griff bekommen.
In absoluten Zahlen betrachtet sind die Lücken in Frankreich besonders groß. Dort fehlen der Studie zufolge 433 Milliarden Euro, in Italien sind es 347 Milliarden und in Spanien 195 Milliarden. Im Vergleich zur gesamten Größe der Banken in den drei Ländern hält McKinsey dies aber noch für relativ beherrschbar. So liegt die Finanzierungslücke in diesen drei Ländern gemessen an den Bilanzsummen der Institute unter 10 Prozent. Dagegen fehlen griechischen Banken 21 Prozent, slowenischen 19 Prozent und irischen 11 Prozent der Bilanzsumme.
Auf den Sonnenseite stehen neben den Banken in Deutschland auch Institute aus den Niederlanden, Finnland und der Slowakei. Sie haben einen Finanzierungsüberhang und stehen vor der Herausforderung, dieses Geld gut zu investieren.
Als Grund für die Finanzierungslücke in den meisten europäischen Ländern nennt McKinsey vor allem den Einbruch bei unbesicherten Anleihen von Banken. Lag das jährlich Emissionsvolumen 2007 noch bei 660 Milliarden Euro, waren es zuletzt nur noch 320 bis 350 Milliarden.
Zudem machen die strengeren Regeln den Instituten zu schaffen. So ist geplant, dass langfristige Kredite künftig auch langfristig gegenfinanziert werden müssen. Das soll die Banken stabiler machen, gefährdet der Studie nach aber ihre Rolle als wichtigster Finanzierer der Wirtschaft in Europa. Derzeit sind rund 60 Prozent des Fremdkapitals bei Unternehmen Bankkredite, schätzen die Experten.
Zur Lösung des Problems brauche es strukturelle Veränderungen. Banken müssten sich stärker um langfristige Finanzierungen kümmern. Zudem werde sich der Kreditmarkt verschieben. Gerade Großunternehmen mit einer hohen Bonität dürften sich künftig stärker selbst über Anleihen als über Bankkredite refinanzieren./enl/zb/kja