NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - Die gut 135 000 Beschäftigten der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland bekommen mehr Geld. In ihrer dritten Verhandlungsrunde einigten sich die Tarifpartner auf eine zweistufige Anhebung der Gehälter sowie eine Einmalzahlung, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten.
Vom 1. Januar an gibt es demnach 3,2 Prozent mehr Geld, ein Jahr später dann eine weitere Gehaltssteigerung um 2 Prozent. Der Gehaltstarifvertrag ist den Angaben zufolge frühestens zum Ende des Jahres 2024 kündbar. Im Oktober dieses Jahres erhalten die Beschäftigten der genossenschaftlichen Institute zudem gestaffelt nach Tarifgruppen eine Einmalzahlung von 800 bis 1000 Euro.
Die Forderung nach verbindlichen Mindeststandards für das mobile Arbeiten stellte der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) nach eigenen Angaben zunächst zurück, um angesichts der hohen Teuerung beim Thema Gehalt möglichst rasch zu einem Ergebnis zu kommen.
"Die Auswirkungen der Inflation sind deutlich spürbar - Erhöhungen müssen zeitnah erfolgen. Dies haben wir erreicht", bilanzierten DBV-Verhandlungsführer Robert Piasta und der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Stephan Szukalski. Der DBV war mit einer Forderung von 6,1 Prozent mehr Lohn in die Verhandlungen gegangen, die Ende April begonnen hatten.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR), Peter Bottermann, sprach von einem ausgewogenen Gesamtpaket in einem schwierigen Umfeld: "Mit dem Abschluss werden für die Beschäftigten die Folgen steigender Preise zu einem nennenswerten Teil abgefedert." Vereinbart wurden zudem Verbesserungen bei rentennaher Teilzeit und eine Verlängerung der Altersteilzeitregelungen. Der AVR vertritt 750 Volks- und Raiffeisenbanken sowie das Spitzeninstitut DZ Bank.