😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Taxigewerbe unter Druck - Kräftige Preiserhöhung erwartet

Veröffentlicht am 27.02.2022, 10:05
© Reuters.
UBER
-

BERLIN (dpa-AFX) - Das deutsche Taxigewerbe steht mit dem Rücken zur Wand. Seit Beginn der Corona-Krise ist die Zahl der Taxis, Unternehmen und Fahrer in Deutschland um rund ein Fünftel gesunken, schätzt der Bundesverband Taxi und Mietwagen. Insbesondere in den Großstädten, wo der Großteil der deutschen Taxis stehe, seien die Betriebe unter Druck, erklärt Geschäftsführer Michael Oppermann. Und die Schrumpfung ist wohl noch nicht vorbei, denn es ist eine Vielzahl von Effekten, die der Branche das Leben derzeit schwer macht.

Bundesweite aktuelle Zahlen zum Taxigewerbe gibt es nicht. Immerhin für Berlin liegen sie vor: Vor Corona gab es dort gut 8000 Taxen, im Januar 2022 nur noch 5905, wie das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten meldet. Zwar ist der Rückgang in der Hauptstadt wohl stärker als im Bundesdurchschnitt, doch er zeigt das Ausmaß des Problems.

Zum einen hat Corona viele Taxi-Geschäftsbereiche einbrechen lassen. Tourismus, Messen, Geschäftsreisen, Flughafenfahrten und Nachtleben - all das ging enorm zurück - besonders in den Großstädten. Und Oppermann ist skeptisch, dass in allen Bereichen die Werte vor der Pandemie wieder erreicht werden. Daneben war das Gewerbe bereits vor Pandemieausbruch durch Konkurrenten wie den Fahrdienstvermittler Uber (NYSE:UBER) unter Druck. Zu alledem kommen auch noch Rückforderungen von Corona-Hilfen, die anstehende Erhöhung des Mindestlohns und die kräftig gestiegenen Preise für Werkstattbesuche und Sprit.

Das größte finanzielle Problem ist laut Oppermann der Mindestlohn, denn Personal mache rund zwei Drittel der Kosten im Taxigewerbe aus. Die hohen Spritpreise fallen da - obwohl sie bei Diesel rund 40 Cent pro Liter über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen - deutlich weniger ins Gewicht. Doch auch das könne der Tropfen sein, der das Fass für ein Unternehmen überlaufen lasse, denn die Tarife seien "auf Kante genäht", betont Oppermann.

Um die Belastungen auszugleichen, müssten die Tarife für Taxifahrten steigen, sagt Oppermann. Und zwar möglichst bis zur für Oktober anstehenden Erhöhung des Mindestlohns. Dies muss von den jeweiligen Kommunen genehmigt werden. Normalerweise könne das ein Jahr dauern, doch jetzt hoffe er auf eine zügigere Umsetzung - möglichst bis zum Einsetzen des Mindestlohns.

Im Schnitt hält er eine Anhebung der Taxi-Tarife um rund ein Viertel für notwendig - je nachdem wann und wie stark zuletzt erhöht wurde. Dennoch glaubt Oppermann nicht, dass der Taxi-Schwund bereits beendet ist. Insgesamt geht er durch die Pandemie von einem Rückgang um ein Drittel bei Fahrzeugen, Fahrern und Unternehmen aus, mit dem bisherigen Fünftel sei das bei weitem noch nicht erreicht. Und auch die anstehenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen werden das wohl kaum verhindern können. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Branchen seien keine Nachholeffekte zu erwarten, sagt Oppermann. "Die Leute fahren ja nicht jetzt zweimal um den Block, weil sie die letzten zwei Jahre so wenig Taxi gefahren sind.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.