BONN (dpa-AFX) - Der Strafprozess gegen drei ehemalige Manager des Billigstromanbieters Teldafax hat am Montag erneut vor dem Bonner Landgericht begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Betrug, Insolvenzverschleppung und Bankrotthandlungen vor. Die Teldafax-Pleite gilt als eine der größten in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Hunderttausende Kunden wurden geschädigt, weil sie Teldafax Vorauszahlungen für die Lieferung des vermeintlich günstigen Stroms geleistet hatten.
Mitte 2011 meldete Teldafax Insolvenz an. Nach Erkenntnissen der Ankläger zu spät, weil das Unternehmen schon zwei Jahre zuvor übergeschuldet gewesen sei. Zum Zeitpunkt der Zahlungsunfähigkeit hatte Teldafax mehr als 700 000 Kunden. Der Insolvenzverwalter ermittelte einen Schaden von 500 Millionen Euro. Der erste Anlauf des Strafprozesses war vor einem Jahr kurz nach dem Start abgebrochen worden, weil sich das Gericht für nicht zuständig erklärt hatte.