GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Die Aktivisten im Protestcamp an der Tesla (NASDAQ:TSLA) -Fabrik in Grünheide wehren sich gegen Vorwürfe von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU). Sie seien "erstaunt" über einzelne Aussagen Stübgens, sagte ein Sprecher der Initiative "Tesla stoppen" am Freitag. Es stimme nicht, dass man etwa lebende Bäume gefällt habe.
Stübgen hatte am Mittwoch im Innenausschuss berichtet, dass die Aktivisten mehrere 70 bis 90 Jahre alten Kiefern gefällt und zwei Jagdhochsitze zerstört hätten. "Wir halten das für Stimmungsmache", sagte der Sprecher der Aktivisten. Das Land suche händeringend nach Gründen, um das Protestcamp verbieten zu können.
Seit Ende Februar halten die Aktivisten ein Teilstück des Waldes an der Fabrik des E-Autobauers besetzt. Sie wollen eine geplante Erweiterung der Werksfläche verhindern. Die Polizei hatte zuletzt versucht, harte Auflagen für das Camp durchzusetzen, scheiterte aber nach einem Eilantrag der Aktivisten am Verwaltungsgericht in Potsdam.
Nach Angaben der Waldbesetzer schauten zurzeit häufiger Polizisten im Camp vorbei. Das betrachte man als Einschüchterungsversuch, sagte der Sprecher. Zuletzt habe ein Polizist einen Musiker im Camp beim Versuch, ihm das Instrument abzunehmen, leicht verletzt. Immer wieder gebe es kleinere Provokationen seitens der Beamten. Das sei sicher nicht geplant, aber es spiegele die allgemeine Stimmung der Polizei wider, führte der Sprecher aus. Ein Sprecher der Polizei hatte von einem solchen Vorfall auf Nachfrage zunächst keine Kenntnis.