SUST-Untersuchungsbericht zum Vorfall vom 15. März 2011 am Flughafen Zürich: Vereinfachung der Betriebsverfahren notwendig
skyguide /
SUST-Untersuchungsbericht zum Vorfall vom 15. März 2011 am Flughafen Zürich:
Vereinfachung der Betriebsverfahren notwendig
. Verarbeitet und übermittelt durch Thomson Reuters ONE.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Genf, 14. Mai 2012. Die schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) hat
heute den Untersuchungsbericht zum Vorfall vom 15. März 2011 auf dem Flughafen
Zürich veröffentlicht. Die Befunde der SUST decken sich weitgehend mit den
Erkenntnissen der internen Untersuchung der Schweizerischen Flugsicherung
skyguide. Inzwischen wurden in Abstimmung mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt
(BAZL) und dem Flughafen bereits verschiedene Verbesserungsmassnahmen umgesetzt.
Diese Massnahmen tragen zu einer höheren Sicherheitsmarge bei. Skyguide wertet
den Vorfall vom 15. März 2011 allerdings auch als Anzeichen für die hohe
Komplexität des Betriebs am Flughafen Zürich. Eine umfassende Sicherheitsanalyse
zeigt, dass eine grundlegende Vereinfachung der Betriebsverfahren notwendig ist.
Skyguide fordert alle Beteiligten auf, diese im Interesse der Sicherheit
voranzutreiben.
Interne Untersuchung und Verbesserungsmassnahmen
Am 15. März 2011 erhielten auf dem Flughafen Zürich zwei Flugzeuge kurz
nacheinander eine Startfreigabe und setzten zum Start auf den sich kreuzenden
Pisten 16 und 28 an. Die Maschine auf Piste 16 startete wie vorgesehen, während
die Maschine auf Piste 28 den Startvorgang abbrach. Es entstand weder Personen-
noch Sachschaden.
Unmittelbar nach dem schweren Vorfall leitete skyguide auf Basis der ihr
vorliegenden Fakten eine interne Untersuchung ein. In rascher Folge wurde eine
Reihe von Verbesserungsmassnahmen umgesetzt. Diese sind zum Teil im SUST-Bericht
aufgeführt.
Hohe Anforderungen an alle Beteiligten
Aus Sicht von skyguide bedarf es jedoch mehr als einzelner isolierter
Massnahmen. Der Betrieb am Flughafen Zürich zeichnet sich durch eine hohe
Komplexität aus. Der heutige Betrieb ist nach wie vor sicher. Das
Flughafensystem ist aber über die letzten Jahre insgesamt störungsanfälliger
geworden. Die Fehlertoleranz ist entsprechend gesunken. Dies stellt hohe
Anforderungen an alle Beteiligten.
Nachhaltige Vereinfachung des Betriebs gefordert
Skyguide hat deshalb im vergangenen Jahr eine übergreifende Sicherheitsanalyse
des Betriebs am Flughafen Zürich durchgeführt. Der Schwachpunkt des
Flughafensystems ist seine hohe Komplexität. Diese hat folgende Hauptursachen:
* Flughafenlayout mit gekreuzten Pisten und Terminals dies- und jenseits der
Pisten: Diese Struktur generiert viele Pistenüberquerungen (rund 10'000 pro
Monat). In Zürich werden zudem viel häufiger Starts auf den gekreuzten
Pisten durchgeführt (60-70% der Betriebszeit) als auf anderen europäischen
Flughäfen mit vergleichbarem Layout (z.B. Amsterdam, Barcelona, Brüssel,
Köln; 0-15% der Betriebszeit).
* Häufige Umstellung der Betriebsverfahren: Die Abläufe müssen aufgrund
politischer Vorgaben und ändernder Wetterbedingungen mehrmals täglich
umgestellt werden.
* Vielzahl von Betriebsverfahren: Einzelne Betriebsverfahren kommen nur selten
zur Anwendung. Die FlugverkehrsleiterInnen können dabei keine Routine
entwickeln.
* Hoher Verkehrsmix: Der Luftraum um den Flughafen Zürich wird von
unterschiedlichen Nutzergruppen und Luftfahrzeugen frequentiert, die jeweils
spezielle Anforderungen an die Betriebsführung stellen.
Skyguide hat ihre umfassende Sicherheitsanalyse des Flughafens Zürich Ende 2011
abgeschlossen und dem BAZL vorgelegt. Die Ergebnisse sind in einen gemeinsamen
Aktionsplan von Regulator, Flugsicherung und Flughafen eingeflossen. Die Analyse
zeigt aber auch, dass für eine nachhaltige Vereinfachung des Betriebs
grundlegende Änderungen notwendig sind. Skyguide erwartet, dass alle
verantwortlichen Stellen diese Erkenntnis im Interesse der Sicherheit in
zukünftige Arbeiten rund um den Flughafen Zürich einbeziehen.
Skyguide
swiss air navigation services ltd
media relations
CH-1215 Genf 15
Contact:
phone: +41 22 417 40 08
e-mail: presse@skyguide.ch
internet: www.skyguide.ch
Skyguide ist verantwortlich für die Flugsicherung in der Schweiz und in einem
Teil des angrenzenden ausländischen Luftraumes. Skyguide führt täglich rund
3270 und jährlich 1,2 Millionen zivile und militärische Flugzeuge durch den
komplexesten und am dichtest beflogenen Luftraum Europas. Sie ist eine nicht
gewinnorientierte AG im Mehrheitsbesitz des Bundes mit Hauptsitz in Genf.
Skyguide erwirtschaftete 2011 einen Umsatz von über 427 Millionen Franken und
beschäftigt 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 14 Standorten in der
Schweiz. Zusammen mit den Flugsicherungsorganisationen in Belgien, Deutschland,
Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden ist skyguide Mitglied der FABEC-
Initiative zur Schaffung eines gemeinsamen Luftraumblocks. Die Initiative hat
zum Ziel, das Flugsicherungssystem in Zentraleuropa effizienter zu gestalten.
Die Medienmitteilung ist auf folgendem Link als PDF abrufbar:
Medienmitteilung (PDF):
http://hugin.info/134388/R/1611723/512745.pdf
This announcement is distributed by Thomson Reuters on behalf of
Thomson Reuters clients. The owner of this announcement warrants that:
(i) the releases contained herein are protected by copyright and
other applicable laws; and
(ii) they are solely responsible for the content, accuracy and
originality of the information contained therein.
Source: skyguide via Thomson Reuters ONE
[HUG#1611723]
http://www.skyguide.ch
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Vereinfachung der Betriebsverfahren notwendig
. Verarbeitet und übermittelt durch Thomson Reuters ONE.
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Genf, 14. Mai 2012. Die schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) hat
heute den Untersuchungsbericht zum Vorfall vom 15. März 2011 auf dem Flughafen
Zürich veröffentlicht. Die Befunde der SUST decken sich weitgehend mit den
Erkenntnissen der internen Untersuchung der Schweizerischen Flugsicherung
skyguide. Inzwischen wurden in Abstimmung mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt
(BAZL) und dem Flughafen bereits verschiedene Verbesserungsmassnahmen umgesetzt.
Diese Massnahmen tragen zu einer höheren Sicherheitsmarge bei. Skyguide wertet
den Vorfall vom 15. März 2011 allerdings auch als Anzeichen für die hohe
Komplexität des Betriebs am Flughafen Zürich. Eine umfassende Sicherheitsanalyse
zeigt, dass eine grundlegende Vereinfachung der Betriebsverfahren notwendig ist.
Skyguide fordert alle Beteiligten auf, diese im Interesse der Sicherheit
voranzutreiben.
Interne Untersuchung und Verbesserungsmassnahmen
Am 15. März 2011 erhielten auf dem Flughafen Zürich zwei Flugzeuge kurz
nacheinander eine Startfreigabe und setzten zum Start auf den sich kreuzenden
Pisten 16 und 28 an. Die Maschine auf Piste 16 startete wie vorgesehen, während
die Maschine auf Piste 28 den Startvorgang abbrach. Es entstand weder Personen-
noch Sachschaden.
Unmittelbar nach dem schweren Vorfall leitete skyguide auf Basis der ihr
vorliegenden Fakten eine interne Untersuchung ein. In rascher Folge wurde eine
Reihe von Verbesserungsmassnahmen umgesetzt. Diese sind zum Teil im SUST-Bericht
aufgeführt.
Hohe Anforderungen an alle Beteiligten
Aus Sicht von skyguide bedarf es jedoch mehr als einzelner isolierter
Massnahmen. Der Betrieb am Flughafen Zürich zeichnet sich durch eine hohe
Komplexität aus. Der heutige Betrieb ist nach wie vor sicher. Das
Flughafensystem ist aber über die letzten Jahre insgesamt störungsanfälliger
geworden. Die Fehlertoleranz ist entsprechend gesunken. Dies stellt hohe
Anforderungen an alle Beteiligten.
Nachhaltige Vereinfachung des Betriebs gefordert
Skyguide hat deshalb im vergangenen Jahr eine übergreifende Sicherheitsanalyse
des Betriebs am Flughafen Zürich durchgeführt. Der Schwachpunkt des
Flughafensystems ist seine hohe Komplexität. Diese hat folgende Hauptursachen:
* Flughafenlayout mit gekreuzten Pisten und Terminals dies- und jenseits der
Pisten: Diese Struktur generiert viele Pistenüberquerungen (rund 10'000 pro
Monat). In Zürich werden zudem viel häufiger Starts auf den gekreuzten
Pisten durchgeführt (60-70% der Betriebszeit) als auf anderen europäischen
Flughäfen mit vergleichbarem Layout (z.B. Amsterdam, Barcelona, Brüssel,
Köln; 0-15% der Betriebszeit).
* Häufige Umstellung der Betriebsverfahren: Die Abläufe müssen aufgrund
politischer Vorgaben und ändernder Wetterbedingungen mehrmals täglich
umgestellt werden.
* Vielzahl von Betriebsverfahren: Einzelne Betriebsverfahren kommen nur selten
zur Anwendung. Die FlugverkehrsleiterInnen können dabei keine Routine
entwickeln.
* Hoher Verkehrsmix: Der Luftraum um den Flughafen Zürich wird von
unterschiedlichen Nutzergruppen und Luftfahrzeugen frequentiert, die jeweils
spezielle Anforderungen an die Betriebsführung stellen.
Skyguide hat ihre umfassende Sicherheitsanalyse des Flughafens Zürich Ende 2011
abgeschlossen und dem BAZL vorgelegt. Die Ergebnisse sind in einen gemeinsamen
Aktionsplan von Regulator, Flugsicherung und Flughafen eingeflossen. Die Analyse
zeigt aber auch, dass für eine nachhaltige Vereinfachung des Betriebs
grundlegende Änderungen notwendig sind. Skyguide erwartet, dass alle
verantwortlichen Stellen diese Erkenntnis im Interesse der Sicherheit in
zukünftige Arbeiten rund um den Flughafen Zürich einbeziehen.
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3270 und jährlich 1,2 Millionen zivile und militärische Flugzeuge durch den
komplexesten und am dichtest beflogenen Luftraum Europas. Sie ist eine nicht
gewinnorientierte AG im Mehrheitsbesitz des Bundes mit Hauptsitz in Genf.
Skyguide erwirtschaftete 2011 einen Umsatz von über 427 Millionen Franken und
beschäftigt 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 14 Standorten in der
Schweiz. Zusammen mit den Flugsicherungsorganisationen in Belgien, Deutschland,
Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden ist skyguide Mitglied der FABEC-
Initiative zur Schaffung eines gemeinsamen Luftraumblocks. Die Initiative hat
zum Ziel, das Flugsicherungssystem in Zentraleuropa effizienter zu gestalten.
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