MOSKAU (dpa-AFX) - Russland hat die neuen EU-Sanktionen als unfreundlich kritisiert und mit einer entsprechenden Reaktion gedroht. "Unsere Antwort wird absolut vergleichbar mit den Aktionen der EU sein", sagte Außenministeriumssprecher Alexander Lukaschewitsch am Donnerstag in Moskau russischen Agenturen zufolge. Das Ausmaß von Gegensanktionen hänge auch davon ab, welche Entscheidungen die USA nun träfen.
Im Gespräch waren zuletzt ein Überflugverbot für westliche Fluggesellschaften sowie ein Einfuhrstopp für westliche Autos oder ein Exportverbot für bestimmte Rohstoffe wie Titan. Die neuen EU-Sanktionen sollen an diesem Freitag in Kraft treten und im Detail veröffentlicht werden.
Diese Politik widerspreche den Interessen der EU, argumentierte Lukaschewitsch. "Russland rechnet damit, dass die Wirtschaft Druck auf kurzsichtige Politiker macht, die ein Spiel mit Sanktionen spielen", sagte der russische Diplomat. Die europäischen Unternehmen seien gegen solche Maßnahmen.
Lukaschewitsch kritisierte auch Pläne für ein gemeinsames Militärmanöver der Ukraine und der Nato ab Montag in der Westukraine, an dem auch vier Bundeswehrsoldaten teilnehmen. Auch darauf werde Russland "adäquat reagieren". Solche Übungen könnten den sich abzeichnenden Friedensprozess in der Ukraine stören, warnte er.
Über die geltende Waffenruhe in der Ostukraine sagte der Sprecher, Moskau hoffe, dass sich die Führung in Kiew und die Separatisten an ihre Vereinbarungen aus dem Minsker Protokoll halten werden.tb