BERLIN (dpa-AFX) - Immer mehr Bürger in Deutschland machen sich einer Umfrage zufolge Sorgen wegen der steigenden Energiepreise. Wie aus einer Erhebung des Kantar-Instituts im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) hervorgeht, befürchten drei von vier Befragten, dass die Energiepreis-Krise sie in Zukunft finanziell belasten wird. Ende Januar, also vor dem russischen Krieg in der Ukraine, lag dieser Wert noch bei 62 Prozent. Die Verbraucherschützer forderten die Bundesregierung auf, vor allem Menschen mit geringem Einkommen gezielt zu unterstützen.
"Niemand sollte wegen der hohen Energiepreise frieren oder im Dunkeln sitzen und Sorgen haben müssen, den Lebensmitteleinkauf für die Familie nicht zahlen zu können", erklärte Verbandschefin Jutta Gurkmann. Auch Mobilität müsse für alle bezahlbar bleiben. Laut vzbv geht das Wirtschaftsministerium für einen Durchschnittshaushalt von Mehrkosten fürs Heizen mit Gas von 2000 Euro im Jahr aus. Bei Strom sind es demnach aktuell gut 100 Euro Mehrkosten pro Jahr. Autofahrer müssten etwa 700 bis 850 Euro mehr ausgeben als im Vorjahr.
SPD, Grüne und FDP wollen am Mittwochabend auf Spitzenebene über geplante Entlastungen verhandeln. Dazu soll der Koalitionsausschuss zusammenkommen. Die Energiepreise sind vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine zuletzt stark gestiegen.