BERLIN (dpa-AFX) - Eine große Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ist dafür, dass die EU europäische Unternehmen ähnlich vor Konkurrenz schützt wie dies die USA und China mit ihren Unternehmen tun. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Zeitschrift "Internationale Politik" antwortet eine Mehrheit von 81 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger auf eine entsprechende Frage mit Ja. Nur 11 Prozent sprechen sich gegen solche protektionistischen Schritte aus, die dem Grundsatz des freien Welthandels widersprechen. Mit "weiß nicht" antworteten 8 Prozent.
Im Rahmen des US-Investitionsprogrammes "Inflation Reduction Act" vergibt Washington ab 2023 Zuschüsse und Steuererleichterungen über 369 Milliarden Dollar (etwa 346 Milliarden Euro) für Energiesicherheit und Klimaschutz. Für transatlantischen Streit sorgt, dass dabei US-Unternehmen bevorzugt werden sollen.
Befragte in Ostdeutschland neigen geringfügig weniger dazu, europäische Unternehmen gegenüber nicht-europäischen Unternehmen stärker zu unterstützen oder ähnliche Vorgaben gutzuheißen (79 Prozent dafür, 14 Prozent dagegen) als in Westdeutschland, wo das Teil- dem Gesamtergebnis entspricht. Männer (85 Prozent ja, 11 Prozent nein) neigen stärker zur Befürwortung protektionistischer Schritte als Frauen (78 Prozent ja, 12 Prozent nein).
Anhänger von CDU/CSU und FDP plädieren mit 93 beziehungsweise 92 Prozent überdurchschnittlich stark für den Schutz europäischer Unternehmen (6 beziehungsweise 8 Prozent sind dagegen). Bei SPD- oder Grünen-Anhängern liegt die Zustimmung bei 80 beziehungsweise 83 Prozent (16 beziehungsweise 11 Prozent dagegen). Unter den Anhängern der AfD sprechen sich 75 Prozent für einen stärkeren Schutz europäischer Unternehmen aus, 20 Prozent sind dagegen.