BONN (dpa-AFX) - Deutschlands Unternehmensberatungen haben coronabedingte Geschäftseinbußen mehr als wettmachen können. Nach einem Minus von 3,2 Prozent im Jahr 2020 sei der Branchenumsatz im vergangenen Jahr um 10,3 Prozent auf 38,1 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) am Mittwoch in Bonn mit. Wie eine Branchenumfrage ergab, rechnen die Firmen dieses Jahr mit einem Umsatzwachstum von 10,5 Prozent und damit einer Fortsetzung des kräftigen Wachstumskurses.
Vor allem die in der Chemie- und Pharmabranche tätigen Berater stellen sich den Angaben nach auf brummende Geschäfte ein. Ihre auf Maschinenbau und das Gastgewerbe spezialisierten Kolleginnen und Kollegen gehen von einem etwas schwächerem Wachstum aus.
Und was könnte der Ukraine-Krieg samt Russland-Sanktionen für Folgen haben für das Beratergeschäft? Hierzu und zu weiteren Entwicklungen sagte BDU-Chef Ralf Strehlau: "Der Angriffskrieg Putins in der Ukraine, die Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit, aber auch die weiterlaufende Corona-Pandemie wirken sich zwangsläufig auf das Wirtschaftsgeschehen aus."
Die daraus folgende Notwendigkeit für Unternehmen und Organisationen zu Anpassungen erweise sich als Treiber für die Consultingbranche, so Strehlau weiter. "Denn: Aus Veränderung entsteht oft ein höherer Beratungsbedarf." Wie stark die deutsche Wirtschaft von den Kriegsauswirkungen mittel- und langfristig betroffen sein wird, sei allerdings noch schwer abzusehen.