Investing.com - Der US-Notenbanker Tom Barkin erwartet in diesem Jahr einen temporären Preisschub. Er beobachte die Inflationsschätzungen sehr genau, sagte der Präsident der Federal Reserve von Richmond am Montagabend in einem Interview.
Der PCE-Kernpreisindex, das von der Federal Reserve bevorzugte Inflationsmaß, lag per Berichtsmonat März bei 1,8% im Jahresvergleich.
Wie Barkin erklärte, hätten sich die Inflationserwartungen inzwischen gefestigt, aber es gebe noch keine Anzeichen für eine durchschlagende Inflation, was wahrscheinlich daran liege, dass die Wirtschaft dieses Niveau bisher noch nicht erreicht habe.
Das langfristige US-Inflationsbarometer, der sogenannte Five-Year-Five-Year-Forward, kletterte Ende April auf 2,28 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Das bedeutet, dass die Anleger zwischen 2026 und 2031 eine Durchschnittsinflation von rund 2,3 Prozent erwarten.
Der Fed-Vertreter zeigte sich ermutigt durch den Rückgang der Todesfälle und Krankenhauseinweisungen infolge einer Covid-19-Erkrankung. Er knüpft die Geldpolitik der Fed jedoch nicht zwangsläufig direkt an die Impffortschritte.
Die Federal Reserve (Fed) hat ihren Leitzins im Zuge der Corona-Pandemie auf eine Spanne von 0,00 bis 0,25% gesenkt und ihre monatlichen Wertpapierkäufe auf 120 Milliarden Dollar erhöht. Diese ultralaxe Geldpolitik soll erst zurückgefahren werden, wenn "substanzielle weitere Fortschritte" auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht sind.