Investing.com - Der US-Notenbanker Raphael Bostic rechnet mit sechs Zinserhöhungen in diesem Jahr und zwei weiteren im Jahr 2023. Die zunehmende Ungewissheit habe sein Urteil, dass ein extrem aggressiver Zinspfad heute angemessen sei, abgeschwächt. Er warnte vor dem Risiko eines Nachfragerückgangs "angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit oder der Rücknahme der geldpolitischen Maßnahmen".
Die "oberste Priorität" der Fed in diesem Jahr sei es, die Inflation in den Griff zu bekommen, bekräftigte Bostic. Er fügte hinzu, dass sowohl der Konflikt in der Ukraine als auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten Unsicherheiten mit sich brächten. Daher werde die Fed "besonders aufmerksam sein und ihr Denken über die Wirtschaft und die Politik anpassen, womöglich sogar mehr als sonst."
Die Federal Reserve hatte erst letzte Woche ihren Leitzins erstmals seit 2018 wieder erhöht - und im Jahresverlauf könnten folgen. Auf jeder der sechs in diesem Jahr verbleibenden FOMC-Sitzungen könne man den wichtige Zinssatz für die weltgrößte Volkswirtschaft um je 25 Basispunkte erhöhen, sagte Fed-Chef Jerome Powell auf einer Pressekonferenz im Anschluss an die geldpolitischen Entscheidung.
Zuletzt sorgten die Preise für Kraftstoff, Lebensmittel und Wohnraum in den USA dafür, dass die Verbraucherpreise im Februar mit 7,9 Prozent auf den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten geklettert ist.