NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr erneut mehr Bio-Lebensmittel gekauft. In diesem Jahr müssen diese sich aber wohl auf höhere Preise einstellen. "Bisher haben wir es nur mit leichten Preissteigerungen im Laden zu tun", sagte Branchenexpertin Diana Schaak von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft am Dienstag. Das werde sich in diesem Jahr aber wegen der gestiegenen Erzeugerpreise sowie der höheren Energie- und Transportkosten voraussichtlich ändern.
Im vergangenen Jahr erzielten Bio-Lebensmittel und -getränke in Deutschland nach Angaben des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) einen Umsatz von fast 16 Milliarden Euro, ein Plus von fast sechs Prozent im Vergleich zum coronabedingten Rekordjahr 2020. Etwa ein bis zwei Prozent der Umsatzsteigerungen gingen 2021 auf Preiserhöhungen zurück, vier bis fünf Prozent auf Mengensteigerungen, sagte Schaak.
Vor allem bei Fleisch und Fleischersatzprodukten ändere sich das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher, sagte die BÖLW-Vorsitzende Tina Andres. Nach BÖLW-Angaben kommt Bio inzwischen auf einen Anteil von fast sieben Prozent im deutschen Lebensmittelmarkt. Ursprünglich wollten BÖLW und Organics International die aktuellen Zahlen zum nationalen und internationalen Bio-Markt auf der weltweit größten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg vorstellen. Diese wurde aber wegen der Corona-Pandemie von Februar auf Juli verschoben.