Investing.com - Das sind die Themen, die die Märkte am Donnerstag, den 09. Januar, bewegen werden.
1. Deeskalation
US-Präsident Donald Trump sagte gestern auf einer Pressekonferenz in Washington, der Iran scheint in dem Konflikt zurückzuweichen. Man verfüge zwar über ein großartiges Militär, aber man wolle dies nicht einsetzen, erklärte er. Gleichwohl werden die USA weitere Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängen.
Wie Reuters zudem berichtete, gebe es ermutigende Geheimdienstinformationen, dass die Führung in Teheran verbündete Milizen aufgefordert habe, keine US-Ziele anzugreifen, sagte Vizepräsident Mike Pence am Mittwoch in einem Interview des TV-Senders CBS News. "Wir hoffen, dass diese Botschaft weiterhin Widerhall findet."
Die USA haben wohl den diplomatischen Weg gewählt und damit eine umfassende Eskalation im Nahen Osten vorerst verhindert. Die Aktienmärkte legten in der Folge deutlich zu. Der Dow Jones gewann 161,41 Punkte oder 0,6 Prozent auf 28.745,09 Zähler. Der S&P 500 kletterte 0,5 Prozent auf 3.253,05 Zähler und markierte zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch. Für den NASDAQ Composite ging es um 0,7 Prozent nach oben auf 9.129,24 Zähler. Der Tech-Index schloss auf einem neuen Rekordhoch.
2. Industrieproduktion und Arbeitslosenquote
Die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion per November stehen gleich am Morgen im Fokus der Anleger und dürften weitere Rückschlüsse auf die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes im Schlussquartal ermöglichen.
Trotz der sich abzeichnenden Talsohle bei den Frühindikatoren wie dem Einkaufsmanagerindex und dem Ifo-Geschäftsklimaindex war die Produktion im Oktober um 5,3 Prozent im Jahresvergleich gesunken, belastet durch den immer noch angeschlagenen Automobilsektor.
Aufgrund der sich aufhellenden Auftragslage besteht weiterhin Hoffnung auf ein Abkühlen der industriellen Rezession im vierten Quartal.
Von Investing.com befragte Analysten rechnen mit einem Anstieg von 0,7 Prozent auf monatlicher Basis.
Unterdessen dürfte die Arbeitslosenquote in der Eurozone im November konstant bei 7,5 Prozent gelegen haben.
Da die jüngsten Einkaufsmanagerindizes auf ein langsameres Beschäftigungswachstum in den kommenden Monaten hindeuten, ist es fraglich, ob die Arbeitslosenquote noch sehr viel tiefer gehen wird.
3. Erstanträge und Stellenstreichungen
Vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag stehen noch einige andere Arbeitsmarktindikatoren auf der Agenda.
Um 13.30 Uhr wird die Zahl der Personalfreisetzungen in den USA bekannt gegeben. Per Berichtsmonat November wurden gut 44.600 Stellen gestrichen.
Der Challenger Arbeitsplatzabbau gilt als Frühindikator und kann Wendepunkte am Arbeitsmarkt anzeigen. Steigt die Zahl, dann gilt dies als Hinweis auf eine Verschlechterung am Arbeitsmarkt und damit sinkenden Konsumausgaben. Fällt sie dagegen, so gilt dies als Indiz für einen sich erholenden Arbeitsmarkt und damit steigenden Konsumausgaben.
Eine Stunde später wird das Arbeitsministerium die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlichten.
Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Rückgang der Erstanträge auf 220.000.
4. Fed-Reden
Im Laufe des Tages werden sich einige Vertreter der US-amerikanischen Notenbank zu Wort melden.
Der stellvertretende Vorsitzende des Federal Reserve Board Richard Clarida wird um 14.00 Uhr vor dem Council of Foreign Relations in New York über internationale Wirtschaftsangelegenheiten sprechen.
Der Präsident der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari, hält um 15.30 Uhr die Eröffnungsrede bei der Konferenz zur Wirtschaftslage der Region 2020.
Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, nimmt an einem Panel der Bank of England zum Thema Inflationsziele teil, das um 17.30 Uhr beginnt.
Und um 20.20 Uhr wird Charles Evans, Präsident der Chicagoer Fed, an einem Forum zur Konjunkturprognose teilnehmen, das vom Milwaukee Business Journal veranstaltet wird.
Die Federal Reserve hatte ihren Leitzins im letzten Jahr drei Mal hintereinander gesenkt und Mitte September mit dem Kauf von kurzlaufenden Staatsanleihen begonnen, um die Turbulenzen am Repo-Markt zu begrenzen. Im Dezember signalisierte die Notenbank dann eine Pause im neuen Lockerungszyklus. Aus diesem Grund taxieren die Märkte die Wahrscheinlichkeit auf 90 Prozent, dass die Fed auf der Sitzung Ende Januar die Zinsen unverändert lassen wird.
5. KB Home legt Zahlen vor
Der Bilanzkalender ist zwar noch etwas leer, aber es stehen neue Zahlen aus der Immobilienbranche an.
KB Home (NYSE:KBH) wird seine Quartalszahlen heute nach US-Börsenschluss bekannt geben.
Die Analysten erwarten einen Gewinn von 1,29 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von etwa 1,6 Milliarden Dollar.
Lennar (NYSE:LEN) legte bereits gestern sein Zahlenwerk vor und überzeugte damit die Wall Street-Analysten, auch dank eines kometenhaften Anstiegs der Neuaufträge.