(Schreibweise Doctolib berichtigt)
BERLIN (dpa-AFX) - Das Ärzteportal Doctolib hat Kritik der Berliner Datenschutzbeauftragten zum Umgang mit Kundendaten zurückgewiesen. Laut Doctolib-Deutschlandchef Nikolay Kolev beziehen sich die Vorwürfe der Behörde auf das eigene Portal und seien unzutreffend. "Wir arbeiten mit den höchsten Sicherheitsstandards und schützen die Privatsphäre unserer Nutzer:innen", sagte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Daten würden "auf hochsicheren Servern gespeichert", die sich in Frankreich und Deutschland befänden. Eine Weitergabe von Daten in die USA gebe es nicht.
In ihrem aktuellen Jahresbericht informiert die Datenschutzbeauftragte des Landes über Untersuchungen bei einem Terminvergabeportal. Demnach habe es Hinweise gegeben, dass Patientendaten an Dritte weitergegeben worden sein sollen. Die Daten seien "an ein US-amerikanisches Unternehmen und damit in einen unsicheren Drittstaat übermittelt" worden, heißt es darin. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet.
"Wir fragen immer nur minimale Informationen ab und können uns nicht erklären, wie es zu diesem Vorwurf kommen konnte", betonte Kolev. Einen Einblick in die Patientendaten durch das Unternehmen sei nicht möglich, diese seien verschlüsselt.
Über Doctolib können Patientinnen und Patienten unter anderem Termine bei Arztpraxen und Krankenhäusern vereinbaren. Der Dienst ist für Verbraucher kostenlos. Für Ärzte kostet der Service hingegen Geld.