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WDH/ROUNDUP: Mercedes erwartet weniger profitablen Lauf - Neuer Aktienrückkauf

Veröffentlicht am 22.02.2024, 09:50
© Reuters.
MBGn
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(Wiederholung: Im siebten Absatz wird ergänzt, dass es sich bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen sowie den Mitarbeiterzahlen um Angaben für die Pkw-Sparte handelt.)

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Autobauer Mercedes-Benz (ETR:MBGn) geht wegen Belastungen in der Lieferkette und höheren Investitionen von weniger lukrativen Geschäften im neuen Jahr aus. Schon 2023 schlug die hohe Inflation trotz Entlastungen bei Rohstoffen zu Buche und sorgte für weniger Gewinn. Konzernchef Ola Källenius will die Investoren aber dank der guten Kassenlage mit einem neuen milliardenschweren Aktienrückkauf, der Aussicht auf weitere solche Programme und einer leicht höheren Dividende bei Laune halten. Die Aktie der Stuttgarter zog am Donnerstag deutlich an.

Das Papier hatte sich bereits seit November einigermaßen von der schwachen Entwicklung die Monate zuvor erholt. Nach dem Handelsstart legte es an Donnerstag um 4,1 Prozent auf 70,87 Euro zu. Damit liegt die Aktie auf einem Hoch seit August.

Analysten von Investmentbanken hatten sich bereits wohlwollend über die Möglichkeit wiederholter Aktienrückkäufe geäußert, die das Unternehmen am Vorabend in Aussicht stellte. Die neue Leitlinie von Mercedes für Dividenden und Aktienrückkäufe sei kühn, stehe aber auch im Einklang mit dem Werben des Konzerns um luxusorientierte Anleger, schrieb Jefferies-Experte Philippe Houchois. Untermauert werde sie durch den stabilen Mittelzufluss, den Mercedes erwirtschafte.

Mercedes will künftig regulär nicht nur wie bisher rund 40 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausschütten. Falls der in einem Jahr erzielte Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) des Industriegeschäfts - also ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet - darüber hinaus geht, sollen diese Mittel regelmäßig in einen Aktienrückkauf gesteckt werden. Finanzchef Harald Wilhelm hatte bei einer guten Entwicklung der Kassenlage bislang immer von einer "Optionalität" gesprochen beim Blick auf Aktienrückkäufe.

Bereits vergangenes Jahr hatte das Unternehmen einen Rückkauf über bis zu 4 Milliarden Euro beschlossen. Davon sind bereits 2,1 Milliarden Euro ausgegeben, bis zum dritten Quartal könnte er abgeschlossen werden.

Aktienrückkäufe sind insbesondere zur Kurspflege beliebt: Über eine zusätzliche Nachfrage des Unternehmens werden Aktien eingezogen, was den Anteil der übrigen Aktien am zu verteilenden Gewinn rechnerisch erhöht. Das sorgt in aller Regel bei Ankündigung für ein Kursplus. Kritiker werfen Managern hingegen vor, dass sie offenbar keine rentable Verwendung für das erwirtschaftete Geld mehr finden. Zudem könnten Investitionen vernachlässigt werden, um den Mittelzufluss hochzutreiben und Rückkäufe finanzieren zu können.

Mercedes hatte in den vergangenen Jahren deutlich davon profitiert, dass Lieferengpässe die Produktion störten und bei hoher Nachfrage die Verkaufspreise von Neu- und Gebrauchtwagen aus dem Leasing-Rücklauf nach oben trieben. 2023 etwa lag der durchschnittliche Verkaufspreis in der Pkw-Sparte um 46 Prozent über demjenigen von 2019. Zudem griffen Kostensenkungen, die Källenius früh eingeleitet hatte. Die Zahl der Mitarbeiterstellen (Vollzeitäquivalente) sank um 7 Prozent auf rund 129 900. Mit der schwächeren Wirtschaftslage hatten Branchenkenner bereits erwartet, dass die Schwaben den ausgezeichneten Lauf nicht aufrechterhalten können.

In der wichtigsten Sparte mit dem Pkw-Bau rechnet Källenius dieses Jahr mit einer um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 10 bis 12 Prozent vom Umsatz. Die Stuttgarter hatten im vergangenen Jahr 12,6 Prozent operative Marge erzielt - das waren zwei Prozentpunkte weniger als 2022. Analysten haben eine Marge von gut 11 Prozent für das neue Jahr auf dem Zettel, einige hatten aber auch erwartet, dass sich Mercedes eine Prognose zwischen 11 und 13 Prozent zutraut. Mercedes erwartet einen Pkw-Absatz auf Vorjahresniveau.

Källenius will neben Belastungen aus höheren Löhnen und den zuletzt schon markanten Problemen bei der Belieferung mit 48-Volt-Batterien dieses Jahr mehr Geld in Sachinvestitionen für die neue MMA-Plattform stecken. Das ist die Elektroauto-Architektur für Kompakt- und Mittelklasseautos, auf der allerdings auch noch Verbrenner gebaut werden können.

Weil der Konzern zudem die Produktplanung für die mittelgroßen und großen Elektroautos auf der Plattform MB.EA vorzieht, wird es nun 2025 noch nichts mit dem mittelfristigen Ziel, die Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Sachanlagen gegenüber 2019 um ein Fünftel zu senken. Das dürfte jetzt erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts gelingen, hieß es von Mercedes.

Auch in der zuletzt sehr erfolgreichen Lieferwagensparte rechnet Mercedes dieses Jahr mit weniger Profitabilität. Hier soll die operative Marge zwischen 12 und 14 Prozent landen nach 15,1 Prozent im sehr starken Vorjahr. Bei den Finanzdienstleistungen und Mobilitätsangeboten dürfte die bereinigte Eigenkapitalrendite von 12,3 auf 10 bis 12 Prozent zurückgehen. Insgesamt geht Mercedes davon aus, dass sich der Umsatz im Konzern auf Vorjahresniveau bewegen wird, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aber leicht sinkt.

Rund 91 000 Mercedes-Beschäftigte in Deutschland sollen auch in diesem Jahr eine Prämie bis zu 7300 Euro erhalten. Die Höhe der Ergebnisbeteiligung sei unabhängig von der Entgeltstufe, teilte der Konzern mit. Die Summe stehe noch unter dem Vorbehalt der Feststellung der endgültigen Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres. Mit dem Entgelt im April sollen die anspruchsberechtigten Beschäftigten die Ergebnisbeteiligung dann erhalten.

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