Investing.com - Die USA erwägen im Falle einer Umgehung der Exportbeschränkungen nach Russland wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen chinesische Unternehmen. Das sagte gestern die US-Handelsministerin Gina Raimondo in einem Interview mit der New York Times.
Die Biden-Administration könnte jene chinesische Unternehmen von der Versorgung mit Software und Ausrüstung aus den USA ausschließen, die sich den US-Sanktionen gegen Russland widersetzen, und weiterhin Chips und andere Hochtechnologie an Russland liefern, so Raimondo. Konkret soll es dabei um Chinas größten Chipkonzern Semiconductor Manufacturing International Corporation und/oder andere chinesische Unternehmen gehen.
China verfüge noch nicht über die Kapazitäten, die modernsten Halbleiter der Welt zu produzieren, sagte Raimondo. Chinesische Unternehmen, die Russland weiterhin beliefern würden, müssten daher mit empfindlichen Strafen rechnen,
Russland "wird sicherlich andere Länder umgarnen, um unsere Sanktionen und Exportkontrollen zu umgehen", meinte die US-Handelsministerin. Sollten die Vereinigten Staaten jedoch feststellen, dass ein Unternehmen wie Semiconductor Manufacturing International Corporation (HK:0981) in Schanghai seine Chips an Russland verkauft, "könnten wir SMIC im Wesentlichen kaltstellen, indem wir sie daran hindern, unsere Ausrüstung und unsere Software zu verwenden", sagte sie.
Die chinesische Regierung hat trotz der russischen Invasion in der Ukraine eine gewisse Solidarität mit Russland bekundet. In den letzten Jahren haben China und Russland ihre Zusammenarbeit in vielen Bereichen koordiniert und vertieft. So haben beide Länder zwei multinationale Entwicklungsbanken gegründet, die als Gegengewicht neben der Weltbank und dem IWF fungieren sollen.
Anfang Februar unterzeichnete Russland zudem einen 30-Jahres-Vertrag über Gaslieferungen an China durch eine neue Pipeline.