Investing.com - Angesichts der "besonders akuten" Inflationsrisiken in den Vereinigten Staaten könnte die Federal Reserve bereits Anfang Mai mit der Reduzierung ihrer billionenschweren Bilanz beginnen. Das sagte John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank of New York, am Samstag.
"Mit diesen Maßnahmen sollten wir es schaffen, die berühmte weiche Landung so zu gestalten, dass uns eine anhaltend starke Wirtschaft und ein stabiler Arbeitsmarkt erhalten bleiben", sagte er auf einem Symposium am Griswold Center for Economic Policy Studies der Princeton University.
Auf eine Erhöhung der Leitzinsen in einem Tempo von mehr als 25 Basispunkten je Sitzung ging er nicht ein. Zuvor hatte Williams gesagt, er stehe der Idee einer großen Zinserhöhung offen gegenüber.
Erst Mitte März hatte die Federal Reserve die Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben. Die Inflation, die mit 7,9 Prozent so hoch ist wie seit 40 Jahren nicht mehr, bereitet den US-Notenbankern zunehmend Sorgen, zumal ein Ende des Preisdrucks nicht in Sicht ist. Neben der Ukraine-Krise, die zu steigenden Rohstoffpreisen führt, sorgen auch die Corona-Lockdowns in China, die zu Lieferengpässen bei wichtigen Teilen führen, für eine anhaltend hohe Teuerung.
Mary Daly, Präsidentin der Federal Reserve Bank von San Francisco, sagte kürzlich in einem Interview mit der Financial Times, dass die Argumente für eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte im Mai "zunehmen".
Am Markt taxiert man die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung im Mai um 50 Basispunkte inzwischen auf mehr 70 Prozent.