Investing.com – US-Finanzministerin Janet Yellen traf sich am Dienstag mit den wichtigsten deutschen Bankmanagern. Ihr Anliegen war brisant, denn sie forderte nicht weniger, als die Einhaltung der Anti-Russland-Sanktionen sicherzustellen. Damit gab sie zu verstehen, dass es die hiesigen Finanzinstitute mit den Sanktionen aus Sicht der USA nicht so genau nehmen.
Die USA haben festgestellt, dass Russland immer wieder neue Wege findet, um die Sanktionen zu umgehen und europäische Technologien zu kaufen, welche in der Rüstungsindustrie zum Einsatz kommen. Scheinbar werden dafür auch Finanzkanäle deutscher Banken genutzt, sonst hätte es dieses Treffen nicht gegeben.
Laut Reuters „forderte sie die Führungskräfte in einer ungewöhnlich direkten Warnung auf, die Einhaltung der Sanktionen in den ausländischen Niederlassungen und Tochtergesellschaften ihrer Banken zu überwachen und ausländische Korrespondenzbankkunden dazu zu bringen, dasselbe zu tun, insbesondere in Hochrisikoländern.“
Diese direkte Einmischung in die Geschäftspraktiken deutscher Banken wirft Fragen nach der Unabhängigkeit Deutschlands und dem wachsenden Einfluss der USA in Europa auf. Sollten derartige Gespräche nicht im Kanzleramt stattfinden?
RBI beugt sich dem Druck aus Amerika!
Die Raiffeisen Bank International (VIE:RBIV) (RBI) gab kürzlich unter intensivem Druck der USA ein Angebot für eine 1,5 Milliarden Euro schwere Industriebeteiligung des russischen Tycoons Oleg Deripaska auf. Dieser Schritt unterstreicht nicht nur den starken Einfluss der USA auf europäische Unternehmen, sondern auch die Herausforderungen, vor denen Banken stehen, wenn sie zwischen politischem Druck und wirtschaftlicher Realität abwägen müssen.
Was würde wohl passieren, wenn deutsche Banken nicht nach Yellens Pfeife tanzen?