DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Angesichts der vielen Arbeitnehmer, die mit 63 Jahren abschlagfrei in Rente gehen wollen, fordern mittelständische Unternehmen eine Reform der Arbeitsmöglichkeiten im Alter. "Das Leitbild des idealen Einheitsrentners hat es noch nie gegeben", erklärte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft am Montag in Düsseldorf. Die Regel, wonach Rentner nur 450 Euro ohne Abschläge dazuverdienen dürfen, sei ein Widerspruch zur Altersentwicklung der Gesellschaft und wirke "wie ein Arbeitsverbot".
Der Verband, der nach eigenen Angaben in NRW etwa 60 000 Unternehmen vertritt, bekräftigte seine Kritik an der Rente mit 63. Sie beschleunige den Verlust an Wissen und erschwere die Personalplanung. Mit 63 kann seit dem 1. Juni ohne Abschlag Rentner werden, wer mindestens 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat.
In NRW haben derzeit nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" knapp 6000 Arbeitnehmer die Rente mit 63 beantragt. Die Zahl hatte sich innerhalb von vier Wochen fast verdoppelt.kr