Investing.com - Die jüngsten Konjunkturmaßnahmen Chinas haben unter Anlegern Enttäuschung ausgelöst, die auf ein umfangreicheres Konjunkturpaket gehofft hatten. Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) sind der Ansicht, dass Peking nur begrenzten Spielraum für eine expansive Fiskalpolitik hat. In einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung erklärten sie, dass die größte Herausforderung für Chinas Wirtschaft weiterhin die Schulden-Deflations-Schleife darstellt und dass die Regierung gezieltere Maßnahmen zur Stimulierung des Konsums ergreifen müsse.
„Gefragt ist ein Maßnahmenpaket im Umfang von 1,42 Billionen Dollar, das den Konsum stärkt und den Überhang am Immobilienmarkt abbaut“, schrieben die Experten. Die politischen Entscheidungsträger zögern jedoch, eine „aggressive fiskalische Lockerung“ umzusetzen, da die hohe Staatsverschuldung und die rückläufigen Steuereinnahmen nach wie vor die größten Hürden darstellen.
Zudem ist die Führung in Peking nach wie vor der Überzeugung, dass eine Förderung von Investitionen dem Konsum vorzuziehen ist. Diese Präferenz könnte jedoch zu überhöhten Produktionskapazitäten und weiterem deflationären Druck führen. Gleichzeitig muss sich China wohl darauf einstellen, dass die Renditen aus zusätzlichen Investitionen nachlassen werden.
Ende September kündigte Peking eine Reihe von Konjunkturmaßnahmen an, darunter Zinssenkungen, eine Lockerung der Eigentumsbeschränkungen sowie zusätzliche Liquiditätshilfen für den Aktienmarkt. Die Regierung bekräftigte zudem ihr Ziel, das jährliche BIP um 5 % zu steigern, nachdem das Wachstum im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.
Dennoch reagierten die Märkte weitgehend enttäuscht auf diese Maßnahmen und forderten eine gezieltere fiskalische Unterstützung. Vor diesem Hintergrund wird das chinesische Finanzministerium an diesem Wochenende eine Pressekonferenz abhalten, um weitere fiskalische Impulse vorzustellen.
Nach Einschätzung der Analysten wäre ein idealer Kurswechsel ein Fokus auf ein BIP-Wachstum von 4 % bis 4,5 %, wobei der Schwerpunkt auf der Stimulierung des Konsums und der Stabilisierung des Immobilienmarktes liegen sollte.
Sollte China jedoch am aktuellen Kurs festhalten, wird sich der Deflationsdruck wahrscheinlich weiter verstärken, und die Verschuldung im Verhältnis zum BIP könnte weiter zunehmen. Dies würde nicht nur die Investitionsrenditen belasten, sondern auch negative Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne haben.
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