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WOCHENAUSBLICK: Börsenampeln nach Dax-Rekord auf Gelb-Grün

Veröffentlicht am 22.05.2023, 05:50
Aktualisiert 22.05.2023, 06:00
© Reuters.

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax ist in der vergangenen Woche endlich die Entfesselung aus seiner scheinbar nicht enden wollenden Starre geglückt, doch sind damit alle Schleusen gebrochen? Der Weg frei für weitere luftige Höhen? Es waren erste zaghafte Hoffnungsschimmer im US-Schuldenstreit, die den deutschen Leitindex zuletzt über die Marke von 16 000 Zähler schoben und ihm kurz vor dem Wochenende sogar ein Rekordhoch bei gut 16 300 Zählern bescherten. Zuletzt fiel die Bewegung am Wochenende eher bescheiden aus, der Broker IG taxierte den Dax am Sonntagabend kaum verändert bei 16273 Punkten gegenüber dem Xetra-Schluss am Freitag.

Entschieden ist in den USA noch nichts, weshalb die Auseinandersetzung zwischen Demokraten und Republikanern auch in den nächsten Tagen eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten haben dürfte. Demokraten und Republikaner bezichtigen sich zwar gegenseitig, eine Lösung zu erschweren. Gespräche liefen aber auch am Sonntag weiter, am Montag will sich der republikanische Verhandlungsführer Kevin McCarthy mit US-Präsident Joe Biden treffen.

Aber selbst im Falle einer Lösung sind viele andere Risiken für die Börsen längst nicht aus der Welt. Seitdem der Dax im vergangenen September auf ein Zwischentief bei weniger als 12 000 Punkten gerutscht war, hat der Leitindex mit dem neuen Rekord fast 40 Prozent zugelegt. In den vergangenen fünf Wochen hatte sich das Börsenbarometer nahezu seitwärts bewegt, doch dank der Nachrichten aus den USA wurden Anleger wieder risikofreudiger. Am Freitag übertrumpfte der Dax seine alte Höchstmarke aus dem November 2021. Im Jahr 2022 hatte der deutsche Aktienmarkt mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der Zinswende infolge der hohen Inflation dann eine rasante Talfahrt bis zum Herbst erlebt, bevor es wieder deutlich aufwärts ging.

Mit einer Lösung im Streit um die Schuldenobergrenze in den USA würde nun ein gewichtiger Hemmschuh für Konjunktur und Börsen entfallen. Denn ansonsten droht in den Vereinigten Staaten schon im Juni ein Zahlungsausfall der Regierung - mit wohl schweren Folgen für die Weltwirtschaft. Das Weiße Haus vermeldete in den Verhandlungen aber "stetige Fortschritte", Biden zeigte sich zuversichtlich, dass ein Zahlungsausfall vermieden werden kann.

Für Pierre Veyret vom Handelshaus Activtrades ist damit aber nicht zweifelsfrei der Knoten an den Börsen geplatzt. "Die hartnäckige Inflation, die nachlassende Erholungsdynamik in China, die Straffung der Geldpolitik und die Schwächen bei den US-Beschäftigungsdaten und im Bankensektor könnten immer noch als dunkle Wolken für die Anleger betrachtet werden", warnte der Marktanalyst. Für Börsenkenner Daniel Saurenz von Feingold Research ist der Rekord im Dax sogar gebaut auf einer "Mauer aus Angst": Viele Anleger, vor allem Profis, hätten die jüngste Rally verpasst und müssten nun hinterherlaufen. "Das treibt die Kurse und ist absurd."

Denn noch weht der heftigste Zinsgegenwind aller Zeiten und auch die Wirtschaftsdaten geben nicht unbedingt Anlass zur Freude. Für Unsicherheit am Markt sorgte zuletzt etwa die konjunkturelle Entwicklung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt China, etwa mit Blick auf die tristen Industrie- und Einzelhandelsdaten.

Zugleich seien die Hoffnungen der Investoren auf baldige Zinssenkungen in den USA "illusorisch", gibt Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen zu bedenken. "Die Aussicht auf eine Lösung im US-Schuldenstreit senkt das Risiko eines negativen Vertrauensschocks. Zudem sprechen tendenziell positive Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt für anhaltenden Inflationsdruck." Auch Windt rät deshalb für die neue Handelswoche zu Vorsicht: "Die Börsenampeln leuchten (noch) nicht grün."

Anleger dürften deshalb auf wichtige anstehende Frühindikatoren auf der Konjunkturagenda achten, die Hinweise auf die weiteren Wachstumsperspektiven geben. So folgt auf die Einkaufsmanagerindizes aus den USA und dem Euroraum am Dienstag dann am Mittwoch das Ifo-Geschäftsklima aus Deutschland. Dieses ist seit einem halben Jahr tendenziell gestiegen. Die Dekabank erwartet im Mai jedoch, dass sich die Aufwärtsbewegung umkehrt. "So enttäuschten die jüngsten harten Konjunkturindikatoren in Deutschland auf breiter Front und in großem Ausmaß", hieß es. In den USA dürfte neben den Auftragseingängen und Inflationsdaten am Freitag vor allem das Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der Fed zur Wochenmitte im Fokus stehen.

Laut Edgar Walk, Chefvolkswirt von Metzler Asset Management, sollte das Protokoll zeigen, dass angesichts eines mäßigen Wachstums der US-amerikanischen Volkswirtschaft, einer stabil niedrigen Arbeitslosenquote und einer Inflation, die "hartnäckig zu hoch sei", die "Bereitschaft der Fed für Zinssenkungen in diesem Umfeld nur sehr gering sein dürfte".

Auf Seite der Unternehmen setzt sich derweil die Saison der Hauptversammlungen weiter fort, während die jüngste Berichtssaison nun nahezu an ihr Ende gekommen ist. "Die Ergebnisse der Firmen sind weiterhin besser als befürchtet beziehungsweise erwartet, aber die Tagesumsätze bleiben auf tiefem Niveau", merken die Autoren des Bernecker Börsenbriefs dazu an. Mit den Quartalszahlen von ProSiebenSat.1 (ETR:PSMGn) am kommenden Freitag öffnet nun noch ein letzter Nachzügler seine Bücher.

Zudem veranstaltet der Krankenhausbetreiber und Medizinproduzent Fresenius (ETR:FREG) am kommenden Donnerstag einen Kapitalmarkttag zu seiner Generikatochter Kabi, die nach dem Umbau des kriselnden Konzerns als wichtiges Kernstück gilt. Das neue Management dürfte dabei erklären, wie es Kabi in Zukunft weiter voranbringen will.

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