AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der staatlich gestützte niederländische Finanzkonzern ING steht bei der Abspaltung seines Versicherungsgeschäfts einem Bericht zufolge kurz vor einem ersten Teilerfolg. Die einstige AIG-Tochter AIA werde voraussichtlich die malaysische Lebensversicherungssparte von ING übernehmen, schreibt das 'Wall Street Journal Europe' (WSJE/Freitag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Ein Abschluss werde in den kommenden Wochen erwartet.
Unklar ist dem Bericht zufolge allerdings noch der Kaufpreis, den ING für seine schnell wachsende Sparte erzielen kann. Früheren Angaben zufolge stehen die Versicherungssparten in Japan, Südkorea und Südostasien insgesamt mit 6,1 Milliarden Euro in den Büchern der Niederländern. Auch das Hongkong-Geschäft steht laut dem Bericht kurz vor dem Verkauf, als Interessent nennt die Zeitung den dortigen Geschäftsmann Richard Lee. Das Südkorea-Geschäft werde voraussichtlich an die einheimische KB Financial Group gehen. Für das Japan-Geschäft laufen dem Bericht zufolge noch die Verhandlungen.
Für AIA bietet der Zukauf in Malaysia die Chance, in dem Wachstumsmarkt auf einen Schlag deutlich zuzulegen und neue Vertriebswege über Partnerschaften mit Banken zu erschließen. AIA könnte von ING auch das Thailand-Geschäft übernehmen, daran sei allerdings auch der kanadische Versicherer Manulife Financial interessiert. In Malaysia ist ING bislang das viertgrößte Unternehmen der Branche, auf dem thailändischen Markt stehen die Niederländer an neunter Stelle.
Die Niederlande hatten ING in der Finanzkrise nach der Lehman-Pleite mit Finanzhilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro vor dem Untergang gerettet. Auf Geheiß der EU-Kommission muss sich das Unternehmen nun im Gegenzug von seinen Versicherungssparten trennen und sich ganz auf die Banktätigkeit konzentrieren. Den Erlös aus den Spartenverkäufen benötigt ING, um die restlichen Staatshilfen an die niederländische Regierung zurückzuzahlen. Bisher hat der Konzern sieben Milliarden Euro zurückgezahlt. Zudem musste er zwei Milliarden Euro an Zinsen und Gebühren berappen.
Auch das Bankgeschäft verbleibt nicht vollständig im Konzern. Ende August verkündete ING den Verkauf der Direktbank-Tochter ING Direct Canada an den örtlichen Rivalen Scotiabank, der dafür 3,1 Milliarden kanadische Dollar (2,4 Mrd Euro) bezahlt. Gut ein Jahr zuvor hatten sich die Niederländer bereits für neun Milliarden US-Dollar von ihrer Direktbank-Tochter in den Vereinigten Staaten getrennt. Käufer war der US-Finanzkonzern Capital One ./stw/zb/fbr
Unklar ist dem Bericht zufolge allerdings noch der Kaufpreis, den ING für seine schnell wachsende Sparte erzielen kann. Früheren Angaben zufolge stehen die Versicherungssparten in Japan, Südkorea und Südostasien insgesamt mit 6,1 Milliarden Euro in den Büchern der Niederländern. Auch das Hongkong-Geschäft steht laut dem Bericht kurz vor dem Verkauf, als Interessent nennt die Zeitung den dortigen Geschäftsmann Richard Lee. Das Südkorea-Geschäft werde voraussichtlich an die einheimische KB Financial Group gehen. Für das Japan-Geschäft laufen dem Bericht zufolge noch die Verhandlungen.
Für AIA bietet der Zukauf in Malaysia die Chance, in dem Wachstumsmarkt auf einen Schlag deutlich zuzulegen und neue Vertriebswege über Partnerschaften mit Banken zu erschließen. AIA könnte von ING auch das Thailand-Geschäft übernehmen, daran sei allerdings auch der kanadische Versicherer Manulife Financial interessiert. In Malaysia ist ING bislang das viertgrößte Unternehmen der Branche, auf dem thailändischen Markt stehen die Niederländer an neunter Stelle.
Die Niederlande hatten ING in der Finanzkrise nach der Lehman-Pleite mit Finanzhilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro vor dem Untergang gerettet. Auf Geheiß der EU-Kommission muss sich das Unternehmen nun im Gegenzug von seinen Versicherungssparten trennen und sich ganz auf die Banktätigkeit konzentrieren. Den Erlös aus den Spartenverkäufen benötigt ING, um die restlichen Staatshilfen an die niederländische Regierung zurückzuzahlen. Bisher hat der Konzern sieben Milliarden Euro zurückgezahlt. Zudem musste er zwei Milliarden Euro an Zinsen und Gebühren berappen.
Auch das Bankgeschäft verbleibt nicht vollständig im Konzern. Ende August verkündete ING den Verkauf der Direktbank-Tochter ING Direct Canada an den örtlichen Rivalen Scotiabank, der dafür 3,1 Milliarden kanadische Dollar (2,4 Mrd Euro) bezahlt. Gut ein Jahr zuvor hatten sich die Niederländer bereits für neun Milliarden US-Dollar von ihrer Direktbank-Tochter in den Vereinigten Staaten getrennt. Käufer war der US-Finanzkonzern Capital One