Investing.com - Der US-Wirtschaft droht nach Einschätzung der US-Finanzministerin Janet Yellen keine Rezession. Gegenüber dem US-Fernsehsender CNBC betonte sie, dass die hiesige Wirtschaft während der unerwarteten Schocks ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen habe.
"Die Vorhersage des IWF von 3,7 % Wachstum für die US-Wirtschaft ist immer noch recht solide", so Yellen. Ein weiteres "solides Jahr" stehe bevor mit "einem sehr starken Arbeitsmarkt, guten Haushaltsbilanzen und starken Finanzinstituten".
Allerdings befürchtet sie, dass "die russische Invasion in der Ukraine den Inflationsdruck weiter erhöht". Man müsse außerdem darauf achten, dass China die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland nicht untergrabe. Die USA prüfen derzeit "sorgfältig" ihre Handelsstrategie mit China.
Zur Debatte steht Yellen zufolge auch die Abschaffung der unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump eingeführten Strafzölle auf Importe aus China.
In den USA hat sich die Inflation im März weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,5 %. So hoch war die Teuerung seit Dezember 1981 nicht mehr.
Neben den BIP-Daten am Donnerstag steht tags darauf der Preisindex für private Konsumausgaben (PCE) auf der Tagesordnung. Dieser Index berücksichtigt den sich infolge der Preise ändernden Verbrauch der Konsumenten, während der Verbraucherpreisindex einen festen Warenkorb mit Gewichtungen verwendet, die sich im Zeitverlauf nicht ändern.
Die Fed legt bei der Betrachtung der Inflation großen Wert auf den Core PCE-Index, der in den zwölf Monaten bis März mit 5,4 % deutlich über dem Inflationsziel der Fed von 2 % lag. Bei der Kernrate werden Lebensmittel- und Energiepreise ausgeschlossen.
Wegen der hochschießenden US-Inflation gilt eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf der Mai-Sitzung der Fed als ausgemachte Sache.