FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Sektorstudie von JPMorgan hat Chemiewerte am Donnerstag deutlich belastet. Nach drei Jahren Rückenwind könnten die guten Zeiten für europäische Chemiekonzerne nun vorbei sein, schrieb Analyst Martin Evans.
Im europäischen Branchentableau zählten Chemiewerte mit minus 0,78 Prozent dann auch zu den schwächsten Sektoren. Für BASF ging es um 3,08 Prozent auf 67,57 Euro nach unten. Die Spezialchemie-Titel von Lanxess sackten sogar um 4,74 Prozent auf 45,915 Euro ab und setzten damit ihre Talfahrt der vergangenen Wochen fort. Mit einem Minus von rund 20 Prozent seit Anfang Juni ist Lanxess der schwächste Dax-Wert in dieser Periode. Der deutsche Leitindex stand am Donnerstagvormittag auf dem Niveau seines Vortagesschlusses.
HOHE GEWINNMARGEN NICHT VON DAUER
Während der jüngsten Boomjahre habe die Branche von Sondereffekten profitiert, wie einem Lagerbestandsaufbau und knappen Kapazitäten, so Evans. Die hohen Gewinnmargen der Unternehmen seien, anders als vom Markt erwartet, aber nicht dauerhaft. Vor allem in Asien und dem Mittleren Osten stiegen die Kapazitäten für chemische Grundstoffe. Zusätzlich belasten könnte die Entwicklung der US-Konkurrenz. Diese könnte von dem in den USA günstig verfügbaren Erdgas profitieren und Kostenvorteile erzielen. Gleichzeitig sei der Spielraum für weitere umfangreiche Kostensenkungen begrenzt.
Wegen dieser sich verschlechternden Geschäftsperspektiven dürften die teils hohen Bewertungen europäischer Chemietitel kaum Bestand haben, fuhr Evans fort. Daher stufte er die Papiere von Lanxess und BASF von 'Neutral' auf 'Underweight' ab. Auch die Kursziele reduzierte der Experte deutlich: Für BASF um 18 auf 58 Euro und für Lanxess um 21 auf 35 Euro.
BAADER: LANXESS VERKAUFEN
Auch Analyst Norbert Barth von der Baader Bank äußerte sich verhalten zu Lanxess. Er sprach eine neue Verkaufsempfehlung aus und senkte das Kursziel ebenfalls deutlich auf 43 Euro. Es gebe keine Anzeichen einer Erholung im Geschäft mit künstlichem Kautschuk, schrieb der Experte in einer Studie. Auch auf Bewertungsseite sieht er keine Unterstützung für die Aktien. Ein fortgesetzte Kursschwäche könnte sogar den Verbleib im deutschen Leitindex gefährden.
Zusätzlich zu den Analystenkommentaren setzten Nachrichten über chinesische Strafzölle auf Toluidine, ein Vorprodukt bei der Herstellung von Farbstoffen, die Lanxess-Titel unter Druck, sagte ein Händler./mis/ag
Im europäischen Branchentableau zählten Chemiewerte mit minus 0,78 Prozent dann auch zu den schwächsten Sektoren. Für BASF ging es um 3,08 Prozent auf 67,57 Euro nach unten. Die Spezialchemie-Titel von Lanxess sackten sogar um 4,74 Prozent auf 45,915 Euro ab und setzten damit ihre Talfahrt der vergangenen Wochen fort. Mit einem Minus von rund 20 Prozent seit Anfang Juni ist Lanxess der schwächste Dax-Wert in dieser Periode. Der deutsche Leitindex stand am Donnerstagvormittag auf dem Niveau seines Vortagesschlusses.
HOHE GEWINNMARGEN NICHT VON DAUER
Während der jüngsten Boomjahre habe die Branche von Sondereffekten profitiert, wie einem Lagerbestandsaufbau und knappen Kapazitäten, so Evans. Die hohen Gewinnmargen der Unternehmen seien, anders als vom Markt erwartet, aber nicht dauerhaft. Vor allem in Asien und dem Mittleren Osten stiegen die Kapazitäten für chemische Grundstoffe. Zusätzlich belasten könnte die Entwicklung der US-Konkurrenz. Diese könnte von dem in den USA günstig verfügbaren Erdgas profitieren und Kostenvorteile erzielen. Gleichzeitig sei der Spielraum für weitere umfangreiche Kostensenkungen begrenzt.
Wegen dieser sich verschlechternden Geschäftsperspektiven dürften die teils hohen Bewertungen europäischer Chemietitel kaum Bestand haben, fuhr Evans fort. Daher stufte er die Papiere von Lanxess und BASF von 'Neutral' auf 'Underweight' ab. Auch die Kursziele reduzierte der Experte deutlich: Für BASF um 18 auf 58 Euro und für Lanxess um 21 auf 35 Euro.
BAADER: LANXESS VERKAUFEN
Auch Analyst Norbert Barth von der Baader Bank äußerte sich verhalten zu Lanxess. Er sprach eine neue Verkaufsempfehlung aus und senkte das Kursziel ebenfalls deutlich auf 43 Euro. Es gebe keine Anzeichen einer Erholung im Geschäft mit künstlichem Kautschuk, schrieb der Experte in einer Studie. Auch auf Bewertungsseite sieht er keine Unterstützung für die Aktien. Ein fortgesetzte Kursschwäche könnte sogar den Verbleib im deutschen Leitindex gefährden.
Zusätzlich zu den Analystenkommentaren setzten Nachrichten über chinesische Strafzölle auf Toluidine, ein Vorprodukt bei der Herstellung von Farbstoffen, die Lanxess-Titel unter Druck, sagte ein Händler./mis/ag