Investing.com - Der Euro fällt am Mittwoch gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen und unter die 1,05-$-Marke. Gedrückt wird der Kurs von Ängsten um die politische Lage in Europa und der Aussicht auf eine Anhebung der Fed-Leitzinsen.
EUR/USD erreichte mit 1,0494 den niedrigsten Stand seit dem 11. Januar und notierte um 10:40 Uhr GMT um 0,31 Prozent niedriger bei 10,40.
Die Einheitswährung steht unter Druck. Die Anleger bleiben angesichts der Möglichkeit einer schockierenden politischen Entscheidung a là Trump oder Brexit bei der kommenden Wahl in Frankreich vorsichtig.
Die Märkte befürchten, dass ein Sieg der rechtsextremen Marine Le Pen, die voraussichtlich als Siegerin aus der ersten Wahlrunde hervorgehen wird, potenziell den Austritt des Landes aus der Eurozone nach sich ziehen könnte.
Der Euro zeigte wenig Reaktion, nachdem veröffentlichte Daten belegt hatten, dass die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im Januar stabil bei 1,8 Prozent geblieben ist.
Ein weiterer Bericht am Mittwoch zeigte, dass sich das deutsche Geschäftsklima im Februar überraschend gebessert hatte. Die größte Wirtschaft der Eurozone erholte sich von einem zögerlichen Start ins neue Jahr.
Gegenüber dem Safe-Haven-Yen unterliegt der Euro ebenfalls, EUR/JPY fällt um 0,99 Prozent auf 118,63, den niedrigsten Stand seit dem 29. November.
Gegenüber dem Pfund konnte die Einheitswährung einige der Verluste ausgleichen. Daten aus Großbritannien belegten zwar für das vierte Quartal das höchste Wirtschaftswachstum seit einem Jahr, für das Gesamtjahr wurde das Wachstum allerdings nach unten korrigiert.
EUR/GBP stand zuletzt um 0,24 Prozent tiefer bei 0,8429. Früher am Tag erreichte das Paar mit 0,8403 den tiefsten Stand seit dem 21. Dezember.
Die Dollar-Nachfrage wird weiter unterstützt. Die Anleger warten auf das aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed, das später am Tag veröffentlicht wird, und hoffen auf neue Hinweise auf den Zeitplan für die Zinsanhebungen.
Zuletzt hob die Zentralbank ihre Zinsen in Dezember an. Für das laufende Jahr sind drei weitere Anhebungen geplant.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge preisen die Anleger aktuell eine 22-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bei der nächsten Sitzung im März ein. Für Mai werden Chancen von 50 Prozent und für Juni von 73 Prozent eingeräumt.
Am Dienstagabend sagte Präsident der Philadelphia Fed Patrick Harker, er gehe von drei Zinsanhebungen der Fed in diesem Jahr aus.
Die Kommentare folgten auf Aussagen von Loretta Mester. Präsidentin der Cleveland Fed sagte am Montag, sie fühle sich angesichts des steigenden Inflationsdrucks „wohl“ mit dem Gedanken, die Zinsen anzuheben.