Investing.com - Der Dollar hat am Dienstag seine Gewinne wieder aufgegeben, als die US-Anleiherenditen ihre jüngsten Höchststände aufgaben und der Euro stärker wurde, nach oben gedrückt von Daten, denen nach die Eurozone in 2017 das stärkste Wirtschaftswachstum in einem Jahrzehnt hatte.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, lag um 14:40 MEZ 0,34% tiefer auf 89,87 und fiel damit zurück in Richtung seines Tiefs von 88,25 aus der letzten Woche, das sein niedrigster Stand seit Dezember 2014 gewesen war.
Der Dollar kam unter erneuten Verkaufsdruck, als die Renditen auf US-Staatsanleihen nachließen, nachdem sie am Montag neue Mehrjahreshochs erklommen hatten, auf wachsende Erwartungen hin, das einige der großen Zentralbanken mit dem Abbau ihres geldpolitischen Stimulus beginnen könnten.
Die Investoren waren zudem vorsichtig, weil in Kürze US-Präsident Donald Trump seine Ansprache zur Lage der Nation halten wird und die Federal Reserve eine Sitzung zur Geldpolitik abhält.
Die Marktteilnehmer warten Trumps Rede ab, ob er etwas zum Dollar zu sagen hat. Es wird zudem erwartet, dass der US-Präsident seinen oft verkündeten Infrastrukturplan skizzieren wird.
Der Dollar war letzte Woche eingebrochen, nachdem US-Finanzminister Steven Mnuchin eine schwächere Währung indirekt gutgeheißen hatte. Trump versuchte später die von diesen Kommentaren abzusetzen und sagte, er wolle letztlich einen starken Dollar.
Die Fed dürfte heute ebenfalls im Mittelpunkt stehen, da sie am heutigen Dienstag ihre zweitägige Sitzung zur Geldpolitik beginnt. Während von der US-Zentralbank keine Veränderungen der Geldpolitik erwartet werden, ist es die letzte Sitzung mit Janet Yellen als Bankchefin, bevor diese Rolle an Jerome Powell übergeht.
Der Euro gewann an Boden, mit dem EUR/USD Kurs um 0,41% höher auf 1,2432. Damit bewegte er sich zurück in die Richtung seines Dreijahreshochs von 1,2537 aus der vergangenen Woche.
Am Dienstag erschienene Zahlen von Eurostat haben bestätigt, dass die Wirtschaftserholung im Euroraum an Schwung gewinnt, als das Wachstum im letzten auf 2,7% hereinkam, der stärkste Anstieg in einem Jahrzehnt.
Die Wirtschaft in der Eurozone wuchs im vierten Quartal 2017 um 0.6%.
Gegenüber dem Yen lag der Dollar tiefer, mit dem USD/JPY Kurs um 0,24% im Minus auf 108,69 und näherte sich damit seinem Viereinhalb-Monatstiefs vom Freitag von 108,27 wieder an.
Das Pfund erholte sich von seinem Tagestiefstständen, mit dem GBP/USD Kurs um 0,43% höher auf 1,4135. Das Pfund war zuvor schwächer geworden, nachdem durchgesickerte Regierungspapiere gezeigt hatten, dass die britische Wirtschaft unter den Annahmen aller drei wahrscheinlichen Brexit-Szenarien schlechter dastehen wird.